Die Annektierung der Pyramiden von Gizeh durch die patriarchale Wissenschaft

Aus dem Inhalt:

  • Die Zuschreibung an Cheops, Chephren und Men-kau-re (Mykerinos)
    ist ein einzigartiger Irrtum
  • Die Zuordnung beruht auf einem zweifelhaften Zirkelschluss
    und dem Rassismus von weißen Ägyptologen
  • Auf dem Gizeh-Plateau konnten nur die kleinen Pyramiden identifiziert werden:
    Es sind die Gräber von Königinnen!
  • Der Großteil aller jemals gebauten Pyramiden wurden für KÖNIGINNEN gebaut
  • Das Pyramiden-Dreieck ist immer weiblich und das Symbol der Großen Göttin
  • Das Gizeh-Plateau war ein Wallfahrtsort der Göttin Isis
  • Isis ist die ›Göttin der Pyramiden‹ und die ›Göttin des Plateaus von Gizeh‹
  • Die Göttin wurde von den patriarchalen Eroberern bekämpft und degradiert
  • Cheops und Chefren verboten die Verehrung und den uralten Kult der Göttin
  • Cheops wurde gehasst und hatte einen miserablen Ruf über die Landesgrenzen hinaus
  • Die Pyramiden wurden ›vergessen‹, man beachtete sie nicht mehr!
  • Wir wissen nicht, wann, wie, warum, von wem und wozu die drei Großen Pyramiden und die Sphinx erstellt wurden
  • Glückliches Ägypten unter faschistischen Diktatoren?


Die Zuschreibung an Cheops, Chephren und Menkaura
ist ein einzigartiger
Irrtum

Die Zuschreibungen als Erbauer der drei Großen Pyramiden an die drei Könige der 4. Dynastie erfolgte erst von Herodot (ca. 490 bis  430 v. u.Z.) d.h. mehr als 2000 Jahre nach Cheops (ca. 2620 bis 2580 und noch später von Diodorus. Deren Spekulationen und Erklärungsversuche wurden von den Ägyptologen unbesehen übernommen; doch sind Zweifel angebracht. Die grösste der Pyramiden wird Chufu/Chefu/griechisch Cheops zugeschrieben, dessen Name leicht zu erkennen ist als indoeuropäischer ›Chef‹. Nomaden hatten keinen König, sie hatten einen Chef. Dem König der 2. Pyramide wurde eine Steigerung zugelegt. Er wurde Chef-Re oder Chef-Ra genannt. Er war der erste der sich mit seinem Namen auf einen männlichen Gott, den indoarischen Gott Ra berief, der erst kurz davor in Ägypten eingeführt worden war. Interessant ist auch der Name des dritten Königs: Men-kau-ra. Hier erfolgt nochmals eine deutliche Erweiterung des Königsnamens durch die Hervorhebung des Geschlechts des Königs: Die erste Silbe ›Men‹ ist eine indoeuropäische Bezeichnung für Mann. Das männliche Geschlecht an erster Stelle des Namens zu betonen, ist deshalb wichtig, weil bisher nur Frauen, Königinnen, dem Land vorstanden, die im Namen und unter dem Schutz der Ur-Göttin Neith, etwa Königin Merit-Neith, regierten. Nach langen Kämpfen ringen die Eroberer und ihre Könige noch in der 4. Dynastie um Konsolidierung der erfolgten Machtnahme und Königsherrschaft, die es bis dahin noch nie gegeben hatte. Ab jetzt wird Ägypten von Männern und einem männlichen König regiert, lautet die Botschaft des Königsnamens mit der Mann-Silbe. Erkennbar ist dies auch bei der Bezeichnung ›Menes‹. Dies ist kein Name, sondern ein Titel, der ebenfalls das männliche Geschlecht und die Machtnahme des betreffenden Mannes hervorheben soll (s. Wolf ›Wer war Menes?‹). Men ist eindeutig eine der Umschriften des bestbekannten indoeuropäischen Manu, Men oder Min. Die zweite Silbe des Königs Men-kau-ra geht zurück auf die ursprüngliche Silbe Kauui, ursprünglich Kaaui-sar, was zum Kai-sar (Kaiser) wurde. Es ist eine indoeuropäische Bezeichnung für Fürst oder König im Ursprungsland der arischen Begleiter der Eroberer, im Iran (s. Jahansha Derakhshani 1999. S. 71) Men-kau-ra bezieht sich mit der letzten Silbe seines Namens ebenfalls auf den indoarischen Gott Ra. Interessant ist hier auch noch die Ortsbezeichnung Sakka-ra, die sich ebenfalls bei Derakhshani findet. Sak entspricht dem Sakema der Perser und den Persepolis-Tontäfelchen;  hier sind weitere Namen wie etwa Sakka und ›Skythe‹ dazu ebenfalls  belegt.

Kommen wir zum Bau der Pyramiden. Unter anderen kritischeren Wissenschaftlern gingen François-Xavier Héry und Thierry Enel der Frage der Pyramidenbauer nach und leisteten dazu einen interessanten Beitrag (›La Bible de pierre – L’alphabet sacré de la grande pyramide‹ 1990 Die steinerne Bibel – Das heilige Alphabet der großen Pyramide). Sie konstatierten aufgrund ihrer jahrelangen Forschungen:

»Die große Pyramide ist nicht das Grab von Cheops!«

Auch andere Wissenschaftler stellen kritische Frage bezüglich Vermutungen, Annahmen, Interpretationen, Spekulationen und Verirrungen, die in der Ägyptologie eine eminente Rolle spielen.

Die Zuordnung beruht auf einem fragwürdigen Zirkelschluss…

…und einem vermuteten latenten Rassismus einiger weißer Ägyptologen. Der Bau der ersten aller Pyramiden, die Stufenpyramide von Sakkara, wurde von Djoser (Umschriften in verschiedenen Sprachen: Djéser / Zeser / Cäsar / Tsar / Zar) dem ersten König der 3. Dynastie zugeordnet. Weil diese Pyramide als Prototyp für die späteren Pyramiden angenommen wird, glaubt man, die drei Großen Pyramiden von Gizeh müssen von den Königen der 4. Dynastie in Auftrag gegeben worden sein. Wenn man jedoch die primitive Bauweise der Stufenpyramide von Sakkara mit jener der grossartigen Architektur der drei Großen Pyramiden vergleicht, ist der Unterschied derart eklatant, dass er sich nicht einfach als „Fortschritt der Baukunst“ erklären lässt. In den 100 Jahren die dazwischen liegen, fand man keine einzige übrzeugende Zwischenstufe, die den Fortschritt erklären würde. (Djoser regierte ca. 2720–2700, Cheops ca. 2620–2580, Chefren ca. 2570–2530 und Menkaura ca. 2530–2510).

Es gibt nicht den kleinsten Beweis, der die Behauptung, dass Cheops, Chefren und
Menkau-ra etwas mit dem Bau der drei Großen Pyramiden zu tun hatten, stützen würde.

Zikkurat mit SchilfDie Sumerer, die sich ebenfalls im Pyramidenbau versuchten, haben es auch nicht geschafft. Sie mussten sich mit Zikkuraten im Lehmziegelbau begnügen und diese hatten zuerst dieselbe bauliche Schwäche wie die Djoser-Pyramide, sie mussten mit Holz oder Schilf gestützt werden. Die Abbildung zeigt Schichten von losem Schilf des Zikkuratbaus; ›es war die Armierung der sumerischen Baumeister‹ (nach Helen Keiser ›Die Stadt der Großen Göttin – 4000 Jahre Uruk. Mit Archäologen zwischen Euphrat und Tigris‹ 1967, Abb. 14)

 Das Gizeh-Plateau war ein Wallfahrtsort der Göttin Iset/Isis

… Und dies lange vor der Eroberung Ägyptens durch indoeuropäische Horden, deren Häuptlinge und Gefolge Wert darauf legten, auf dem Gizeh-Plateau, neben den Großen Pyramiden begraben zu werden. Es gehörte zur Strategie der Machtnahme, sich nicht nur die Verwaltungsanlagen und Tempelkomplexe der matriarchalen Priesterköniginnen, sondern  auch die Begräbnisstätten und Wallfahrtsorte der indigenen Bewohner anzueignen. Gizeh mit seinen drei Pyramiden und der Sphinx war so eine Begräbnisstätte und der wohl berühmteste Wallfahrtsort der indigenen ÄgypterInnen vor der indoeuropäisch-arischen Eroberung. »Drei Jahrhunderte lang war es Sitte, dass vornehme Leute unweit der Pyramide ihres Königs bestattet wurden.« (Adolf Erman ›Die Welt am Nil‹ 1936, S. 74) Auf dem Wallfahrtsort der Grossen Isis, dem Pyramidenplateau begraben zu werden, muss eine große Ehre gewesen sein, weshalb die Gräber des Cheopsclans, gleich angrenzend an die Pyramide gebaut wurden. Sie starben während oder kurz nach Cheops – und wurden wahrscheinlich mit ihm dort in einer Mastaba begraben. Jedenfalls in der Cheops zugeschriebenen Pyramide fand man ihn nicht.
Während dem Bau der Großen Pyramide sollen außer den an die Pyramiden angrenzenden Mastabas von Cheops Gefolge – wahrscheinlich aber auch von Cheops selbst – die Kleinen Pyramiden der Königinnen gebaut worden sein. Während die Großen Pyramiden nie als Grabstätten der drei Könige identifiziert werden konnten, sind die kleinen aber tatsächlich die Begräbnisstätten ihrer Frauen, den Königinnen. Sie haben sowenig mit der Baukunst der Großen Pyramiden gemein, wie diese mit der Stufenpyramide von Sakkara zu tun haben. Ausserdem wurden die an die Pyramiden anschliessenden Taltempel und Aufwege gebaut. Eine phänomenale logistische Meisterleistung soll dieses ›Wunderwerk‹ der sogenannten Pyramidenbauer, zustande gebracht haben, die gleichzeitig mehrere gigantische Bauplätze auf dem gleichen Grund bearbeitet haben sollen!

Blick von der Cheops-Pyramide (nach Carel J. Du Ry ›Völker des Alten Orient‹
in ›Enzyklopädie der Weltkunst‹ 1977, S. 44)

»Über die Südostkante blickt man von der Cheops-Pyramide auf die rechteckigen Grabanlagen der Würdenträger, die zu Füssen ihres Herrschers in den von ihm gestifteten Mastabas ruhen. Den Übergang zu diesem Friedhof, bilden drei kleinere Königinnenpyramiden. Am Fusse der Pyramide ist eine der Felswannen zu erkennen, in denen die in Einzelteile zerlegten Schiffe des Königs beigesetzt waren. Am oberen (östlichen) Rand geht die Wüste fast abrupt in den Fruchtlandstreifen des Nilufers über.« (Carel J. Du Ry ›Völker des Alten Orient‹ in ›Enzyklopädie der Weltkunst‹ 1977, S.44) Es ist jedoch, wie gesagt, anzunehmen, dass dieser bedeutsame Ort mit den drei Großen Pyramiden und der Sphinx schon beim Eintreffen der indoeuropäischen Eroberer bestand; er wurde nicht erst von den sogenannten Eliten der ersten Dynastien in Auftrag gegeben, sondern, wie das ganze Land Ägypten von den indoeuropäischen Invasoren vereinnahmt! (s. ›Das matriarchale Königinnentum Ägyptens‹)

Nie hat sich ein König gerühmt, einer der Auftraggeber der drei Großen Pyramiden
oder der Sphinx gewesen zu sein! Und das nicht etwa aus Bescheidenheit.

Das Plateau von Gizeh (LÄ,II,613/614)

Das Plateau von Gizeh (LÄ,II,613/614)

 Das Bild veranschaulicht die unmögliche Gleichzeitigkeit von Pyramidenbau und Mastabagräbern bei der sogenannten Cheops-Pyramide

Auf dem Gizeh-Plateau konnten nur die kleinen Pyramiden identifiziert werden: Es sind Gräber von KÖNIGINNEN!

Wahrscheinlich schloss man daraus, wenn Königinnen in den Kleinen Pyramiden begraben wurden, dann müssen Könige – entsprechend ihrer scheinbar überragenden Wichtigkeit – in den Großen Pyramiden bestattet worden sein. Doch von diesen Königen fehlt in den Pyramiden jede Spur. Die Herrscher ließen möglicherweise die sogenannten ›Taltempel‹ am Fuß der Pyramidenkomplexe und die Aufwege erbauen oder beschriften, was allerdings nicht heißt, dass sie die Auftraggeber der nach ihnen benannten Pyramiden waren. Man braucht kein Baumeister zu sein, um sich die Frage zu stellen, warum nur ein paar Jahrzehnte nach der dilettantisch gebauten Stufenpyramide des Djoser – es handelt sich dabei nicht um eine echte Pyramide, sondern um aufeinander gestapelte, verschieden große Mastabas – mit dem Bau der Großen Pyramiden in einer bis heute noch unerklärbaren Bautechnik begonnen werden konnte. Natürlich kann man das mit dem ›Fortschritt‹ der Baukunst begründen. Aber wie kommt es, dass in den drei großen ›Grabmälern‹ und den dazugehörigen Tempeln weder Inschriften noch Reliefs oder Bilder, keine hieroglyphischen Texte, keine Namen (außer einer mit roter Farbe gepinselten, schlechten Fälschung der Hieroglyphe für ›Cheops‹ des angeberischen Engländers Howard Vyse) zu finden sind? Der französische Archäologe Audran Labrousse ›erklärt‹ das Fehlen von Inschriften damit, dass die Texte von einem Sohn des Königs oder einem Priester wohl von einem Papyrus abgelesen wurden. Er bestätigt seine These so: »Das gesprochene Wort genügte also, um den König mit der Kraft der Texte zu erfüllen. Es handelte sich dabei um Gebete, praktische Ratschläge und Zauberformeln, die dem König helfen sollten Hindernisse auf seinem Weg zu überwinden. Wenn er alle umgangen und bezwungen hat, steigt er zum Himmel auf und verschmilzt mit der Gestalt seines Schöpfers, um gemeinsam mit ihm in der Ewigkeit des Nachthimmels zu herrschen.« (Audran Labrousse ›Das Ende des Pyramidenzeitalters – Das Erlöschen von Imperien‹ –  arte 28./29.6.2014) Dem Fabulieren und Phantasieren sind den Ägyptologen keine Grenzen gesetzt!
Es wurden auch keine menschlichen Überreste gefunden, die auf Grabstätten der drei Könige der 4. Dynastie in den Pyramiden hinweisen würden. Hätten die größenwahnsinnigen Könige, die einem Personenkult ohnegleichen frönten, die drei Großen Pyramiden wirklich erbaut, hätten sie ihren Ruhm nicht nur innerhalb der Pyramiden, sondern auch außerhalb auf Steintafeln, Papyri, Stelen usw. verewigt und in die ganze Welt hinausposaunt. Die Vorliebe für das Kolossale und die Glorifizierung der Angehörigen der Oberschicht tritt nicht erst mit Ramses II., sondern bereits mit den lebensgroßen Statuen – z.B. des Chephren/Chef-Re, dem mutmasslichen Sohn von Chef-u/ Cheops – im Alten Reich in Erscheinung.

Der Großteil aller jemals gebauten (kleinen) Pyramiden wurden für KÖNIGINNEN errichtet

Der Thron wurde in der weiblichen Linie weiter gegeben. Doch diese Tatsache haben Ägyptologinnen und Ägyptologen noch nicht zur Kenntnis genommen. Audran Labrousse behauptet allen Ernstes: »Cheops, dieser angeblich so schreckliche Herrscher, hatte eine Anwandlung von Schwäche, er gewährte [!] drei seiner Gemahlinnen ein gewaltiges Privileg; auch für sie werden eigene Pyramiden errichtet. Damit beginnt der Aufstieg der Königinnen, die sich nach und nach mehr Vorrechte sichern. Gleichzeitig verliert der Pharao auch ein Privileg. Der König der bis dahin allein berechtigt war, eine Pyramide zu besitzen, hat das Monopol auf diese Tür zur Ewigkeit verloren. Hundert Jahre später besteigt König Unas den Thron. Und wieder gibt es Hinweise darauf, dass sich die Schwächung der königlichen Macht fortsetzt, mit Folgen, die sich schon bald als dramatisch erweisen werden.« (Labrousse ibd.) Denn nach nur 500 weiteren Jahren nach der Eroberung war das grandiose Erbe der matriarchalen Kultur verschleudert; es war das Ende des Alten Reiches, was Labrousse ganz offensichtlich auf die ›königliche Schwäche‹ zurückführt, die den Königinnen ›Vorrechte‹ gewährt hatte, die dann den Staat ruinierten. Doch schuld waren nicht die Königinnen, sondern es war eine gewaltige Revolution, die über das Land fegte: das Volk hatte sich erhoben. Es war das vorläufige Ende der Despotie, der Maßlosigkeit, der Unterdrückung und Ausbeutung. Die Könige des Alten Reiches hatten nie die Macht, die ihnen von ihren glühenden Verehrern zugeschrieben wurde. Diktatoren müssen immer um ihre angemaßte Macht zittern. Die dem Cäsarenwahn verfallenen Despoten weisen neben hasserfüllten und sadistischen immer auch pathologisch-paranoide Züge auf.
Der Archäologe und Kunsthistoriker Henri Stierlin schreibt, dass von den annähernd achtzig Pyramiden, die in einem Zeitraum von knapp 1000 Jahren am Westufer des Nil errichtet wurden, »mindestens 35 für Herrscher, die andern für Königinnen« erbaut wurden. (›Ägypten‹ 1988, S. 29) Das heißt, mehr als die Hälfte dieser Pyramiden waren für Königinnen erbaut worden. Die Unterdrückung unerwünschter Informationen ist charakteristisch für die patriarchale Wissenschaft; denn es ist schon eigenartig, dass wir nirgends sonst davon lesen! Die Tatsache scheint jedoch die These von den ursprünglich weiblichen Pyramiden und der urzeitlichen Pyramiden-Symbolik zu stützen:

Das Pyramiden-Dreieck ist immer weiblich und das Symbol der Großen Göttin der Urzeit

Das Dreieck als Symbol der Großen Göttin, das seit dem Altpaläolithikum tausendfach in steinzeitlichen Höhlen, auf Felswände gezeichnet und eingraviert wurde, stellte schon immer das Symbol für die ›Frau‹ schlechthin dar. Und es wurde zum ersten Schriftzeichen überhaupt; die Keilschrift besteht aus lauter stilisierten Dreiecken. Die sakrale Bedeutung des Dreiecks gilt nicht nur für Vorderasien. Geschätzte 500’000 Jahre alt sind in den Depotfunden des westeuropäischen Acheuléen/Heidelbergien entdeckte, natürlich geformte und zurechtgehauene Dreiecke aus Feuerstein, die zum Teil mit Brüsten oder mit einem angedeuteten Kopf versehen waren (Marija Gimbutas ›Die Sprache der Göttin‹ 1995, S. 237, Abb. 369; und Musch ›Paleolithic Sculptures from the Northwest European Plains‹, Referat auf dem World Achaeology Congress, Southampton 1986, S. 19). (s. ›Die mobile Kunst der Steinzeit und die Verehrung der Vulva

Isis ist die ›Göttin der Pyramiden‹ und des  ›Plateaus von Gizeh‹

Isis ist die Göttin der sakralen Pyramiden von Gizeh. Ihr zu Ehren wurde von den Königinnen der 4. Dynastie, die in den Kleinen Pyramiden begraben wurden, eine Isis-Kapelle gebaut. Wir wissen aus den Dokumenten, dass Isis ›die Göttin, auch die ›Dame‹ der drei Großen Pyramiden‹ genannt wurde! Dies dürfte ein triftiger Grund sein für eine andere Hypothese, die genau so gültig und bedenkenswert ist wie die bisherigen Spekulationen: Die drei Pyramiden symbolisieren die Göttinnen-Trinität: 1.) Die weise Alte, die älteste Göttin, die Matriarchin und Urmutter; 2.) die Frau, die schwanger werden und gebären kann und 3.) die JungFrau, das Mädchen. »Seit ältester Zeit stellten sich Menschen die Große Göttin als eine Trinität, eine ›Heilige Dreifaltigkeit‹ vor. Sie lieferte das Vorbild aller nachfolgenden Trinitäten, seien sie weiblich, männlich oder gemischt.« (Barbara Walker ›Das Geheime Wissen der Frauen‹ 1993, S. 1104)
Wie die Königinnen, die in den Kleinen Pyramiden auf dem Gizeh-Plateau beigesetzt wurden, ruhten auch die toten KönigInnen der 18. Dynastie tief im Bauch des Pyramiden-Berges der Schutzgöttin und der ›Göttin der Bergspitze‹ in Qurna, auf der Westbank von Luxor. Das Vorbild der Schutzgöttin dürfte die Göttinnen-Trinität von Gizeh gewesen sein, die auch die Toten der Gizeh-Nekropole beschützte.

Die Pyramiden und die Sphinx setzten der Religion der patriarchalen Eroberer Grenzen.
Deshalb wurde der Kult der Göttin von Cheops und Chephren verboten.

Die drei Großen Pyramiden und die Sphinx – die steinernen Zeugen der matriarchalen Göttin der Urzeit – waren den seit der Entdeckung der Vaterschaft jetzt patriarchalen Indo-Europäern ein gewaltiges Hindernis bei ihren Plänen, ihre neuen männlichen Götter an den Uranfang zurück zu projizieren. Patriarchale ›Ur-Götter‹, Schöpfer- und Vatergötter sollten den Platz der Großen Göttin einnehmen und sie ersetzen. (s. z.B. Erik Hornung ›Der eine und die Vielen‹ 1983) Vor allem sollte der neue Glaube die Machtnahme und die patriarchale Herrschaft der Eroberer rechtfertigen und legitimieren.
Doch das Jahrtausende alte Wahrzeichen der Göttinnenverehrung, die drei Großen Pyramiden von Gizeh, der heiligste Ort der ›Mutter der Welt‹, ließ sich nicht einfach für ihre eigenen Götter, die sie aus Vorderasien mitgebracht hatten, usurpieren. Die eroberten ÄgypterInnen wehrten sich gegen die Vereinnahmung. Dieser Misserfolg könnte einer der Gründe dafür gewesen sein, dass die Eroberer sich entschieden, die Gräber der Chefs der 1. Dynastie – samt den hunderten ermordeter indigener Frauen – in die bestehende Nekropole von Abydos zu verlagern. (s. ›Die Ermordung der Frauen der 1. Dynastie: Sati‹)

Herodot berichtet, dass unter Cheops und Chephren die Tempel geschlossen blieben und das Opfern verboten wurde,
was die ÄgypterInnen in grenzenloses Unglück stürzte.

Die Göttin wurde bekämpft und degradiert. Die Verehrung der Göttinnen-Trinität und der Sphinx – welche eine Darstellung der Schwarzen Göttin Afrikas gewesen sein dürfte – wurde unter den Königen der 4. Dynastie verboten. Ihr Name durfte nicht einmal mehr erwähnt werden. Aus diesem Grund glauben die Wissenschaftler, die Sphinx scheine keine reli­giöse Rolle gespielt zu haben (Christiane Zivie, LÄ, II, S. 604 ff.). Angesichts der Verfolgung und des Verbotes kann allerdings nicht erstaunen, dass sie nicht in den offiziellen Dokumenten auftaucht; ja im Alten Reich nicht einmal ein Name von ihr bekannt ist.

»Die Ägypter hassen diese Könige so sehr, dass sie vermeiden, ihre Namen zu nennen« (Herodot II, S. 124–128).

„Cheops hatte einen miserablen Ruf über die Landesgrenzen hinaus.“

Die antiken griechischen Gelehrten Manetho, Herodot und Diodor zeichneten ein äußerst negatives Charakterbild von Cheops. Bis heute hat sich dank dieser Autoren dieses eher kritische bis düstere Bild von König Cheops gehalten. (Wikipedia) Er, den man für den Erbauer der Großen Pyramide hält, wurde in den späteren Dokumenten kaum mehr erwähnt und nur eine 7 Zentimeter große Statue ist von ihm geblieben. Das scheint doch sehr seltsam für den Erbauer eines Weltwunders zu sein.

Die Pyramiden wurden ›vergessen‹, man beachtete sie nicht mehr!

Geradezu Unglaubliches berichtet Hellmut Brunner in seiner Einleitung zu Leonard Cottrells’ ›Das Volk der Pharaonen‹: »Der verstorbene König musste vergottet werden, d.h. es mussten bestimmte Riten vollzogen werden, damit er aus der Unterwelt heraus weiterhin mit seinen göttlichen Kräften zum Segen des Landes wirken konnte, Fruchtbarkeit spendend [!]… Nur bei der feierlichen Beisetzung, die aber gewiss nur ganz wenige Priester vornahmen, standen die Pyramiden im Mittelpunkt einer religiösen Handlung. Danach fand zwar ein bescheidener regelmäßiger Totendienst noch statt, aber bald schlief auch dieser ein, und die mächtigen Pyramiden standen unbeachtet da. Kein ägyptischer Text späterer Zeit kündet von ihnen – es ist, als ob die Ägypter sie nicht gesehen hätten. Sie hatten ihren Zweck erfüllt, man brauchte sie nicht mehr, man beachtete sie nicht mehr.«(Hellmut Brunner in Leonard Cottrell ›Das Volk der Pharaonen‹ 1956, S. 50) Ist das nicht merkwürdig und blauäugig? Es steht außer Frage, dass es einen Zusammenhang mit dem Verbot des Isis-Kultes gegeben haben muss. Millionen von Touristen bestaunten dieses Weltwunder bis heute und damals soll es niemanden mehr interessiert haben? Der König – einmal begraben – samt den Pyramiden vergessen, erledigt, unbeachtet, wie Hellmut Brunner glaubt; in den prahlerischen Schriften nicht einmal mehr erwähnt! Das ist die auffallende Parallele zu dem, was wir auch von der Sphinx gehört haben und hat wahrscheinlich denselben Grund, den E.A. Wallis Budge schon für die Sphinx vermutet hat:

»Die Pyramiden waren wohl mit einer anderen Religion verbunden und stammen aus der urgeschichtlichen Zeit.« (E.A.W.Budge)
Sie wurden möglicherweise nach den Gestirnen ausgerichtet, z.B. unserem Abend und Morgenstern, dem hellsten und strahlendsten ›Stern‹ am Himmel,
der der himmlischen Venus,
der Himmelskönigin und Grossen Göttin ISIS geweiht war. Deshalb wurde die große Pyramide wohl auch ›Die Leuchtende‹ genannt.
B
ei den Sumerern wurde die Venus als Göttin Inanna verehrt und in Griechenland als Aphrodite.

Bis heute können wir nur vermuten, wann, wie, warum, von wem und wozu die drei Großen Pyramiden und die Sphinx erstellt wurden

Nach der 4. Dynastie der ›Pyramidenbauer‹ wurde noch beinahe 1000 Jahre lang an etwa achtzig weiteren Pyramiden ›geprobt‹ – lauter mehr oder weniger verunglückte Versuche, von denen keine einzige eine Spur der Baukunst der Großen Pyramiden aufweist. Alan Gardiner meint, die Handwerkerarbeit dieser späteren Pyramiden sei entschieden ein Pfusch, sodass fast alle zu formlosen Abfallhaufen zusammenfielen (Gardiner ›Egypt of the Pharaohs‹ 1961, S. 92). Wie will man das erklären?

The pyramid and mortuary temple of Sahure, at Abu Sir By Dr Aidan Dodson

Die Pyramide und der Totentempel von Sahure, in Abu Sir (Aidan Dodson)

Die Sahure-Pyramide ist die erste Pyramide, die in der Nekropole von Abusir errichtet wurde. Ihr Erbauer Sahure war der zweite König der altägyptischen 5. Dynastie; er regierte von 2490 bis 2475 v. Chr. (Wikipedia Es ist wohl nicht so, wie Rainer Stadelmann in seinem Buch ›Die ägyptischen Pyramiden – vom Ziegelbau zum Weltwunder‹ suggeriert, sondern umgekehrt: ›vom Weltwunder zum Ziegelbau‹. Zweifel sind auch für den Pyramidenbezirk des Djoser in Sakkara angebracht. Wie geht die dürftig gebaute Stufenpyramide des Djoser/Zeser/Cäsar, des indoeuropäischen ›Zaren‹, mit den eleganten, kunstvollen Außenmauern des Pyramidenbezirks zusammen? Dazwischen liegen Welten, wahrscheinlich Jahrtausende!

Glückliches Ägypten unter faschistischen Diktatoren?

Den Bau der Pyramiden will Kurt Lange von al­len ›bösartigen Unterstellungen‹ der Skla­venarbeit befreien und rühmt sie als ›ein Werk schöpferi­scher Gläubigkeit‹. Lange vertritt die Geisteshaltung, die im damaligen Deutschland auch viele Ägyptologen erfasst hatte; er macht damit den unterwürfigen Geist des Faschismus deutlich. (s. D. Wolf ›Ägyptologie, patriarchale Religion und Faschismus‹) Ungeheuerlich mutet seine Be­hauptung an, das ägyptische Volk habe sich mit dieser Fronarbeit für seine Herrscher ›selbst erhöht‹, und er begründet dies damit, dass der König da­mals ›das Zentralgestirn‹ gewesen sei, des­sen Wille dem Einzelnen ›Dasein, Sinn und Auf­trag‹ gegeben habe (Lange ›Pyramiden Sphinxe Pharaonen‹ 1952, S. 37). Schwärmerisch doziert er weiter: »Der Urzeit­häuptling, von dessen Weitblick, Tapferkeit und Ziel­strebigkeit das Wohl der Horde, des Stammes, des Vol­kes ab­hing, und der deshalb scheue, ja kultische Ver­ehrung genoss, hat im Pharao der Pyrami­den­zeit die höchste Ausprä­gung erfahren.« Seine Version findet Lange »unendlich denkwürdiger und be­friedigender als die früher fast allge­mein ange­nomme­ne«. Sie befreie »die Wahr­zeichen Ägyptens von der Vor­stel­lung stöh­nender Sklaven und klatschen­der Geiseln, die sich von Alters her an sie knüpfte.  « (Lange ibd. 1952, S. 38) Langes Plädoyer wäre nicht nötig gewesen, wahrscheinlich wurden die Pyramiden zu einer Zeit erbaut, als es noch keine Sklaven und keinen Faschismus gab. Hierarchisches Denken, Sklaverei und Faschismus sind späte Erfindungen der Bronzezeit. Aus dieser Epoche stammen die indoeuropäischen Eroberer, welche die ersten diktatorischen männlichen Königsdynastien in Ägypten und Sumer gründeten. So wenig wie unter den heutigen Diktatoren waren die ÄgypterInnen, die Iraker- und SyrierInnen unter den indoeuropäischen Despoten glückliche Menschen.

Wahrscheinlich standen die drei Pyramiden, zusammen mit der Sphinx
schon einige Jahrtausende auf dem Plateau von Gizeh, bevor die indoeuropäischen Invasoren Ägypten überrannten…
Auch wenn diese These jetzt einigen den Atem verschlägt, es lohnt sich diese einmal in Erwägung zu ziehen.

 s. auch:

 
Der Kampf gegen Weisheit und Macht der matriarchalen Urkultur Ägyptens
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