Die Eroberung Ägyptens am Ende des 4. Jahrtausends
Aus dem Inhalt:
- Von der Freiheit in die Sklaverei:
Die Kolonisierung von der sich Ägypten nie mehr erholt hat - Die Kraniometrie stellte zwei verschiedene Ethnien fest
- Monumentale Standbilder verraten ihre Herkunft
- Hellhäutig, mit blauen Augen, rothaarig und semmelblond
- Das überhöhte Pharaonenbild muss aufrecht erhalten werden
›Wo die Asiaten mit Gewalt kommen‹
Von der Freiheit in die Sklaverei:
Die Kolonisierung von der sich Ägypten nie erholt hat
Zu den dramatischen Veränderungen in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends stellte die Archäologin Elise J. Baumgartel schon 1960 fest: »Der Umbruch in der Nagada-II-Zeit war eine Symbiose zweier Zivilisationen, einer afrikanischen und einer vorderasiatischen. Hier liegt der Schlüssel zum Verständnis vom Anfang des dynastischen Ägypten, der kein kulturelles, sondern ein politisches Ereignis war.« (Elise J. Baumgartel ›The Cultures of Prehistoric Egypt II‹ 1960, s. 154)
Elise J. Baumgartel stellte in ihren sorgfältigen Arbeiten fest, die Kultur der neolithischen Badari- und Nagada-I-Zeit (ca. 5500–3500) sei im Vergleich zu der anschließenden Nagada-II-Zeit (ca. 3500–3100) derart verschieden, dass sich die spätere nicht aus der früheren habe herausbilden können. Es könne sich deshalb nicht um eine Weiterentwicklung gehandelt haben; vielmehr gehe es um eine völlig neue Kultur. Sie schreibt, es scheine, die Heimat der Eindringlinge sei nicht weit von jener der Sumerer gewesen, mit denen schon die Leute der Nagada-I-Zeit Handel getrieben hatten (Baumgartel ›The Cultures of Prehistoric Egypt‹ 1955, S. 49). (s. ›Wer waren die Sumerer ?‹)
Die Kraniometrie stellte zwei völlig verschiedene Ethnien fest
Die anatomischen Überreste von Menschen, deren Schädelgröße, Körper und Hautfarbe sich von denen der feingliedrigen, schlanken, dunklen ÄgypterInnen unterschieden, bestätigen die Anwesenheit von Fremden in Ägypten. Ihre Skelette weisen aufgrund der Analysen des Anatomen D. E. Derry auf »wuchtig gebaute Menschen, die wahrscheinlich aus [Vorder-]Asien kamen, da sie mit dem armenoiden Typ identifiziert werden können« (Trigger et al. ›Ancient Egypt – A Social History‹ 1983, S. 13). In den ägyptischen Nekropolen des beginnenden Gerzéen [Nagada-II] stellt man zwischen den langköpfigen Skeletten auch kurzköpfige Typen fest, letztere seien die Repräsentanten der neuen ›dynastischen‹ Erobererrasse (›Fischer Weltgeschichte‹ Bd. 2, 1965, S. 229). D. E. Derry berichtet, nachdem er die verschiedenen Skelettfunde ausgewertet hatte, über die von ihm vorgenommenen Schädelausmessungen: Selbst wer mit Kraniometrie nicht vertraut sei, müsse verblüfft sein über die Unterschiede der Messungen der beiden Gruppen von UreinwohnerInnen und Invasoren (JEA 42, 1956, S. 80–85). Er betont mit aller Entschiedenheit, dass
außer jener Rasse, die sich in den Überresten aller zuverlässig datierten urgeschichtlichen Gräber findet,
in der frühen dynastischen Zeit noch eine andere Rasse Ägypten bewohnte ( D. E. Derry JEA 46, 1960, S. 80 ff.).
Bereits der eminente Archäologe und Ägyptologe Flinders Petrie stellte fest: »Dieser Typ ist vollkommen anders als alle bekannten ägyptischen Ureinwohner.« (F.W.M. Petrie/J.E. Quibell ›Naqada and Ballas‹ 1895/96, S. vii) Was der Archäologe Walter B. Emery bestätigt: »Der Unterschied ist so deutlich, dass man unmöglich behaupten kann, diese Menschen hätten sich aus der früheren Rasse entwickelt.« (›Ägypten – Geschichte und Kultur der Frühzeit‹ 1964, S. 35) Die Ansichten der Gelehrten weichen jedoch sehr voneinander ab, schreibt Emery. »Im Gegensatz zu der in der vorliegenden Schrift vertretenen Theorie, der rasche Aufstieg der Zivilisation im Nital unmittelbar vor der Einigung sei dem Auftauchen einer ›dynastischen Rasse‹ zu verdanken gewesen, sind manche Forscher der Meinung, die äußeren Einflüsse seien begrenzt gewesen und die eigentliche Ursache sei in einer natürlichen Entfaltung der einheimischen Kultur in der prädynastischen Periode zu suchen. Andere Forscher räumen ein, dass äußere Einflüsse den Aufstieg der neuen Ordnung veranlaßt habe, glauben aber nicht an eine Masseninvasion. Sie bevorzugen die Hypothese einer begrenzten Einsickerung innerhalb eines beträchtlichen Zeitraums. Auch herrschen sogar unter den Gelehrten, die die Theorie für bewiesen halten, nach der eine dynastische Rasse die pharaonische Zivilisation ins Niltag gebracht hat, verschiedene Auffassungen darüber, was für Völkerschaften das gewesen und wo sie hergekommen seien. Die kulturelle Verbindung zwischen Nil und Euphrat schon in dieser Frühzeit ist unbestritten und allgemein anerkannt. Ob diese Verbindung aber direkt oder nur indirekt war und bis zu welchem Grade Ägypten seinen Aufschwung Mesopotamien zu verdanken hatte, sind ungelöste Probleme… Die heutige Forschung lässt oft die Möglichkeit ausser acht, dass beide Gebiete von einem bestimmten Gebiet aus erobert und besiedelt wurden. Aber riesige Landstriche im Nahen Osten, am Roten Meer und an den ostafrikanischen Küsten sind archäologisch noch nicht erforscht; deshalb muß man eine solche Möglichkeit im Auge behalten.« Emery ibd. S. 27)
Monumentale Standbilder verraten ihre Herkunft
Die neuen Herren am Nil ließen sich sowohl in farbigen Wandmalereien als auch in Stein verewigen; so zeugen ihre offensichtlich idealisierten Abbilder noch nach Jahrtausenden von ihrer Anwesenheit – und von ihrer Herkunft; die nicht geleugnet werden kann. Die ideale Darstellung war europäisch. Es ist vor allem die große Anzahl von Skulpturen aus dem Alten Reich, die die fremde Oberschicht in Ägypten bezeugt. Der Ägyptologe Pierre Montet bemerkt, dass man häufig »an Statuen – und gerade an den bedeutendsten – deutlich fremdländische Züge findet« (Montet ›Das Alte Ägypten‹ 1975, S. 58). Natürlich wurden nur von der Herrscherschicht, nicht vom Volk, das schwarzafrikanisch war, Statuen angefertigt. Jedoch wurde gerade aufgrund dieser Skulpturen mit Darstellungen der weißen Eroberer, die Ägypten beherrschten, behauptet, Ägypten sei als einziges afrikanisches Land von Weißen bewohnt gewesen, aus denen diese Herrscher hervorgegangen sei! Die nordafrikanischen Völker inklusive Ägypten sind effektiv etwas hellhäutiger als einige der schwarzen Afrikaner südlich der Sahara, aber sie sind und waren ursprünglich bestimmt niemals europäid, nicht blond, rothaarig und blauäugig.
Der Personenkult der Eroberer aus dem Norden wurde in massigen Statuen verewigt
Links: Hem-On, ein stiernackiger, grobknochiger Europäer, ein Verwandter des indoeuropäischen Chefs (Cheops).
Rechts: An-chaef, ein ›Chef‹ und jüngerer Bruder von Cheops. Beide dürften kaum ägyptischer Herkunft sein. Altes Reich, Boston
Die Figur des Hem-On »zeigt einen Mann von gänzlich unägyptischem Typ, und doch war dieser Mann ein mit höchsten Würden bekleideter königlicher Prinz und wahrscheinlich sogar ein Neffe des großen Cheops. Sein gewaltiger von Fettsucht gezeichneter Körper trägt auf einem Stiernacken einen beinahe zu kleinen Kopf, aber seine schmale, gebogene Nase, seine zusammengepressten Lippen und das energische Kinn müssen das Erbteil eines Vorfahren aus östlichen Ländern sein« (Pierre Montet ›Das Alte Ägypten‹ 1975, S. 59). Auch über die in Boston befindliche Büste des An-chaef, dem Abbild eines anderen ›Großen‹, schreibt Montet, er unterscheide sich vom rein ägyptischen Typus. Auffallend europäisch sehen auch einige Frauen aus, die die Invasoren offenbar begleitet haben.
Links: Cheph-ren, der Chef des Landes, König der 4. Dynastie, Rechts: Sennui, die Gattin eines ägyptischen Gouverneurs im Sudan. Beide sind unverkennbar europäischer Herkunft.
Im Museum von Kairo und an den Kolossen von Abu Simbel lassen sich die europäiden Charakteristiken feststellen. Ihre Körper sind extrem massiv und stämmig, die Beine außergewöhnlich kräftig und gedrungen. (s. D. Wolf 2009 ›Der Kampf gegen Weisheit und Macht der matriarchalen Urkultur Ägyptens‹ Kapitel 4. ›Die verheimlichte Tragödie einer Invasion aus Vorderasien‹)
Hellhäutig, mit blauen Augen, rothaarig und semmelblond
»Die Germanen sind hünenhafte Gestalten, mit trotzigen, blauen Augen und rotblondem Haar«, schrieb Tacitus in Germania, IV. Solche Gestalten sind in der Oberschicht Ägyptens bestens vertreten, was die farbigen Bilder bestätigen: Sie sind blauäugig, meist rothaarig oder semmelblond und von weißer Hautfarbe. Der Arzt Jürgen Thorwald schrieb 1962: »Niemand weiß genau zu sagen, woher die oft hellhäutigen Herrscher kamen, welche ganz Ägypten unterwarfen.« Doch einige Wissenschaftler – unter ihnen Flinders Petrie –, vermuteten schon lange, »dass es sich bei den Pharaonen der ersten Dynastien zum Teil um fremdrassige Herrscher handle. Ja, es ist sogar gesagt worden, dass die ganze Oberschicht des sich bildenden Staates aus einer ausgeprägt weißen Rasse stammen müsse« (Zehren ›Scherben, Schriften und Geschichte‹ 1980, S. 359). Königin Hetepheres (4. Dynastie), die Mutter des Cheops, wurde in ihrem Grab deutlich fremdartig gekleidet, mit blondem Haar und hellen Augen abgebildet. »Cheops Tochter Hetepheres II. war semmelblond, seine Enkelin Meresanch rotblond, wie aus Reliefs in deren Grab hervorgeht. In einem Grab von Beni Hassan finden sich Darstellungen von Leuten mit heller Haut, blonden Haaren und blauen Augen. Der ruhm- und kriegssüchtige Ramses II., auch Ra-meses, vom arischen Gott RA geboren (mesu), ›der Göttliche‹, ›der Gottgleiche‹, ›der Super-Pharao‹ von begeisterten Ägyptologen idealisiert, war rotblond, hellhäutig und nordischer – nicht mediterraner – Herkunft (Jaques de Mahieu ›La Momie de Ramsès II et sa nicotine‹, Kadath 71, 1989, S. 8 f.).
Was weiß man von diesem rothaarigen Volk? Eine interessante Beobachtung machte der schottische Wissenschaftler Alistair Moffat, Rektor der Universität St. Andrews und Geschäftsführer der Firma ›BritainsDNA‹, die Gen-Analysen macht. Er ist überzeugt, dass mit dem Klimawandel die Rothaarigen in den nordischen Ländern langsam aussterben: »Wenn es in Zukunft weniger bewölkt ist und die Sonne öfter scheint, wird es weniger Menschen geben, die das Gen weitergeben können. Denn: Dass sich die Mutation überhaupt durchsetzte, liegt daran, dass sie nicht genug Sonne abbekommen haben. Der Körper kann mit dem Rothaar-Gen auch bei weniger Sonnenlicht mehr Vitamin D produzieren. Doch wenn er in Zukunft mehr Sonnenlicht bekommt, wird das Rothaar-Gen sozusagen überflüssig!« (›Bild‹ 7.7.14)
Rothaarige Menschen fielen bei den Sumerern in Mesopotamien und bei den Eroberern in Ägypten auf und sind heute überdurchschnittlich in Irland und Schottland und bei den Juden vertreten. Eine unglaubliche Verwandtschaft und eine tatsächlich spannende Geschichte. »Sind Sie Jude? Haben Sie jüdische Wurzeln?« titelt das Schweizer Unternehmen Igenea das auf Ahnenforschung und genetische Herkunftsanalyse spezialisiert ist, ihr Angebot. »Ein DNA-Test von iGENEA gibt Ihnen klare Hinweise, ob Sie jüdische Wurzeln haben.« (https://www.igenea.com/de/juden) oder http://forward.com/culture/155742/jews-are-a-race-genes-reveal/?p=all) Was uns im weiteren interessiert, ist, woher stammen diese auffallend rothaarigen Menschen mit weißer Hautfarbe, die in so unterschiedlichen Völkern wie den Sumerern und als Bevölkerungsanteil im dynastischen Ägypten auftauchen, aber auch bei den Germanen, in Irland und Schottland und bei den Juden? Dazu gibt es interessante Forschungen. »Untersuchungen des Genoms eines Frauenskeletts aus Ballynahatty bei Belfast, das auf 3343–3020 v.Chr. datiert wurde, zeigt, dass sie genetisch zu Menschen aus dem Nahen Osten gehört, obwohl sie auch andere Einflüsse zeigt. Drei Männerskelette von der Rathlin Island im County Antrim, die auf 2026–1534 v.Chr. datiert wurden, weisen hingegen eine genetische Verwandtschaft zu Steppenvölkern aus dem Süden Russlands auf. Die Funde stellen zwei Wellen von Einwanderern in Europa dar, die im Neolithikum zunächst die Landwirtschaft nach Europa brachten und dann in der Bronzezeit eine bessere Metalltechnik einführten.« (Wikipedia ›Iren‹)
Wenn wir uns die Abstammung der Juden betrachten, kommen wir auf die gleiche Gegend ihrer Herkunft. Das Hirtenvolk unter Abrahams Führung kam ebenfalls aus dem Norden; unter seinen Nachfolgern, die Sippe der Hebräer, die unter der Führung von Moses das matriarchale Kanaan mit brachialer Gewalt eroberten.
Für Alexander Scharf, E. A. Wallis Budge u.a. waren die Invasoren, im Gegensatz zu den dunklen Ägyptern eindeutig von weißer Hautfarbe. E.A. Wallis Budge schreibt:
»Über die Rasse derjenigen Ägypter, die uns durch Mumien und Statuen bekannt sind,
und ihre Charakteristiken gibt es überhaupt keinen Zweifel: Sie waren Kaukasier,
und es scheint, dass sie von ihrer ursprünglichen Heimat in [Vorder-]Asien
nach Ägypten gekommen sind.« (Budge ›The Mummy‹ 1989/1925, S. 1 f.)
Das überhöhte Pharaonenbild muss aufrecht erhalten werden
Traditionelle heutige ÄgyptologInnen anerkennen weder die Eroberung Ägyptens noch die Herkunft der Eroberer. Die Zurückhaltung ist verständlich. Man hat kein Interesse daran, das schwärmerisch geschönte Bild der jahrzehntelang künstlich aufgebauten Pharaonenglorifizierung in Frage zu stellen. Würde man die Arbeiten der frühen Ägyptologen, Sumerologen, Assyriologen und der Spachwissenschaftler anerkennen und ernst nehmen, müsste man zugeben, dass die Kolonisierung Ägyptens nicht erst in der Neuzeit, sondern bereits vor 5000 Jahren mit den weißen Eroberern begann, die Ägypten, Nubien und Libyen unterwarfen, beherrschten und versklavten. Von der ägyptologischen Seite ist da – wenigstens in naher Zukunft – wenig Einsicht zu erwarten. Vielleicht gelingt es einer neuen, aufgeschlosseneren Generation von WissenschaftlerInnen, das Tabu zu durchbrechen, das patriarchale Ägyptologen, aber auch Sumerologen und nicht zuletzt Religionswissenschaftler im letzten ›Jahrhundert des Faschismus und der Führer- und Pharaonenverherrlichung‹ errichtet haben. (s. ›Ägyptologie, Religion und Faschismus‹)
Der Weg zur Akzeptanz dessen, was abseits der traditionellen Lehrmeinung liegt, ist lang und steinig. »Der dreiphasige Lernprozess bei neuen Ideen: In der ersten werden sie belächelt, in der zweiten bekämpft, in der dritten Phase sind sie selbstverständlich.« (Schopenhauer) Die Autoritäten verteidigen ihre ›gottgegebene‹ Meinungshoheit; doch sie sterben eines Tages und machen Platz für neue Erkenntnisse und weniger patriarchales Gedankengut.
›Die gesamte Geschichte der Wissenschaft zeigt: Wenn die gebildeten Männer der Wissenschaft eines Zeitalters die Tatsachen anderer Forscher von vornherein mit der Begründung der Absurdität oder Unmöglichkeit geleugnet haben, hatten die Leugner immer unrecht.‹ (Alfred Russel Wallace)
Wie alles begann, nachlesen bei Doris Wolf: ›Der Kampf gegen Weisheit und Macht der matriarchalen Urkultur Ägyptens‹ und bestellen bei: neuesbuchdewe-verlagcom