Von schwangeren Männern und gebärenden Göttern
Inhalt:
- Der Wunsch von Männern, schwanger zu werden und gebären zu können
- Wie Atum seine Kinder Schu und Tefnut gebar
- Der schwangere Totengott Osiris
- Der schwangere Vatergott Ptah von Bubastis
- Der schwangere Echnaton: transsexuell
- Athene, die Kopfgeburt des Zeus
- Der Traum vom schwangeren Mann und gebärfähigen Göttern zieht sich bis heute durch die Geschichte des Patriarchats
- Der patriarchale Versuch der Aneignung weiblicher Schöpfungsmacht
- ›Als Ursprung der Macht begriff man ehemals die Geburt‹
›Ein Hahn kann keine Eier legen‹ (Chinesisches Sprichwort)
Der Wunsch von Männern, schwanger zu werden und gebären zu können
Ob sich die Göttin Maat abwendet, weil sich der größenwahnsinnige Vatergott Ptah schwanger darstellen lässt? (Grab des Haremhab nach R.H. Wilkinson 2003, S. 152)
Die schöpferische Fähigkeit, schwanger zu werden und gebären zu können, wurde, wie die ältesten Mythen zeigen, zum größten Wunsch patriarchalet indoeuropäischer Herrscher. Das wäre für ihre patriarchale Ideologie der höchste Triumph über die Frau. »Da das Gebären im Glauben der frühen Naturvölker das einzig wahre Zeichen von Göttlichkeit darstellte, mussten die ersten Götter, die irgendeine Form von Überlegenheit für sich beanspruchten, sich die Fähigkeit zu gebären zuschreiben:
Tatsächlich scheint die Übernahme der weiblichen Macht, Leben zu schenken, das kennzeichnende Merkmal der frühesten Götter gewesen zu sein.« (Barbara G. Walker)
Es sei gerade die „Gebärfähigkeit der Frau, die den Neid und den Hass patriarchaler Männer erregt“, schreibt der französische Historiker und Poet Jean Markale. »Man weiß aufgrund ethnologischer Studien, dass die Gebärfähigkeit der Frau immer mit einer Mischung von Staunen und Furcht betrachtet wurde, worin man einen der Gründe für die Frauenfeindlichkeit, ja die ›Gynophobie‹ sehen muss, die man in allen entwickelten Gesellschaften feststellen kann.« (Markale ›La femme celte‹ 1987, S. 16 f.)
Links: Der schwangere Totengott Osiris, im Grab des Tutanchamun (nach Claude Schaeffner ›Entstehung und Machtkämpfe der ersten Reiche‹ Weltgeschichte in Bildern, 1968, Photo André Held) Der König legt liebevoll die Hand auf den schwangeren Bauch des ›werdenden Vaters‹ Osiris.
Wie Atum seine Kinder Schu und Tefnut ›gebar‹
Atum ist der erste Vatergott Ägyptens, den die indoarische Priesterkaste als Konkurrenz zur Muttergöttin erfand. A-TUM ist die Patriarchalisierung und Umkehrung der Muttersilbe MUT (s. Die Entdeckung der biologischen Vaterschaft). Zur Abstammung von Schu und Tefnut, dem Zwillingspaar, das Atum geboren haben soll, wird uns mitgeteilt: »Zusammen mit ihrem Bruder, dem Luftgott Schu, war sie die erste, die aus dem Körper der Schöpfergottheit Atum hervorgegangen ist, und somit entstand die Zweigeschlechtlichkeit«. (Alexandra von Lieven: ›Grundriss des Laufes der Sterne. Das sogenannte Nutbuch‹ 2007)
An diesem Text sind drei Sachen interessant: 1. Der männliche Gott gebar aus seinem Körper, wie eine Frau; 2. ER erschuf das Weibliche; das Weibliche entstand also erst in der 2. Generation; 3. Davor gab es nur das männliche Geschlecht. Entgegen den Annahmen der patriarchalen Mythographen sind es Frauen, die (auch) das Männliche gebären, und wir wissen, dass alle Föten in den ersten Wochen weiblich sind. Danach passiert ein biotechnischer Unfall oder Zufall und bei einem Teil der Embryonen bricht ein Viertel des einen X-Chromosomens weg. Das heißt, der Mann entstand aus einem geschädigten Chromosomen. Im Planetenkapitel des Nutbuches wird noch eine weitere Version der Geburt der beiden Götter beschrieben. Tefnut und Schuh sollen als Kinder der Isis in Chemmis (Achmim) geboren worden sein und zwar im Zusammenhang mit der Geburt von Horus.
Wir kesen hier den erstaunlichen Satz: >›Der Jüngling in der Nut, er entfernte sich mit seinen Händen. So wurden seine beiden Hände zu einer Vulva, indem seine beiden Arme um sie herum waren. Mit Atum zu sprechen: ›Dieses, was aus meinen Lippen hervorkam, was ich in meine Hand spuckte, die eine Vulva war, das ist dieses: Schu und Tefnut, Ka und Kat. So streckten Isis und Nephthys ihre Hände dem Horus entgegen, um ihn zu empfangen, als Isis ihn gebar und er aus ihrem Leib hervorkam.<<
Neben der mythologischen Vorstellung, dass Atum die Götter Schu und Tefnut durch Masturbation erzeugte, beschreibt das Nutbuch eine abweichende Schöpfungsversion. Tefnut wird als Kat und somit als Vulva definiert. Ausführungen des Nutbuches spielen auf die Pyramidentexte an, wo Atum seine Arme in Form der Hieroglyphe Ka um Schu und Tefnut legt, um beide zu beseelen.« (Alexandra von Lieven ibd.)
Der Ka ist die männlichte, bzw. vermännlichte Vulva, der weiblichen Kat
Lebend, d.h. beseelt wird das Kind im Körper der Frau und aus ihrer Vulva geboren. Die Exegeten versuchen den umgekehrten Vorgang, dass ein Mann Kinder gebären könne und verheddern sich dabei in obskure Interpretationen, wie: »Der Ka ist ebenso wie der Ba keine präexistente Seele, sondern entsteht zusammen mit dem Körper, das heißt, er wird während der Schwangerschaft von einer Gottheit geformt. Er ist eine Quelle von Lebenskraft; durch seine Anwesenheit ist der Mensch beseelt und belebt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ka_(%C3%A4gyptische_Mythologie)
Der Traum vom schwangeren Mann und gebärfähigen Göttern, zieht sich bis heute durch die Geschichte der Menschheit, der Religionen und der Medizin: »Alle patriarchalen Religionen bemühten sich, das unüberwindliche Problem des Gebärens, eine Gabe, die allein die beneideten Frauen haben, auf die eine oder andere Art zu lösen.« (B. G. Walker)
Geschriebenen Mythen wurden durch bildliche Darstellungen unterstützt. Ptah galt als ›mannweiblich‹; ihm wird der schwangere weibliche Leib, der ›Urhügel‹, zugeordnet. Er wird, wie Osiris, auf diese Weise in der ›Kammer der Wiedergeburt‹ im Grab des Tutanchamun und auf den Steinskulpturen von Tell Basta mit der in Ägypten üblichen dezenten Andeutung einer Schwangerschaft dargestellt.
Atum ist die Verneinung der Göttin MUT durch das Präfix A- und die Lautumkehrung
»A-tum-Re schaltet das Weibliche, bzw. die Göttin völlig aus, übernimmt deren Funktionen und imitiert das Leben-Hervorbringen der Schöpfergöttin, die einst aus sich selbst kreierte. Von hier aus ist es nur noch ein kleiner Schritt zu einem monotheistischen Sonnenkult des Aton oder zu einem egoistischen Allah und Jahwe, die das Weibliche und das Sexuelle gänzlich eliminiert haben und abstrakt aus dem Mund bzw. mit Worten ›schöpfen‹.« (E.O. James ›Der Kult der Grossen Göttin‹ 1959/2003, S. 27) Atum wurde zwar männlich gesehen, aber da er alles beinhaltete, Männliches und Weibliches, stellte er einen großen ›Er-Sie‹ (Hassan) dar. Wörtlich heißt es in Spruch 80 der Sargtexte, Atum habe Schu und Tefnut ›geboren‹ (mesj – gebären). Wie man auf den Bildern sieht, stellte man sich einige Götter tatsächlich schwanger vor.
Echnaton transsexuell
Nicht nur Götter, auch Echnaton, der sich in seinem Wahn ja auch für einen Gott und für den Sohn des Vatergottes Aton hielt, ließ sich weiblich, ohne sichtbaren Penis, schwanger, mit sanft gewölbtem Bauch und weiblichen Brüsten darstellen. Ultimativer Größenwahn eines Mannes, der die Muttergöttin Mut eliminierte und sich weibliche Schöpfungsmacht und Gebärfähigkeit anmaßte. (Museum Kairo) Die Ramesiden, wie Ramses, Ra-meses, wurden vom arischen Gott Ra (mesu) geboren.
›Wie unmöglich es auch erscheinen mochte, die Männer wollten offenbar um jeden Preis die Vorstellung erhalten, dass ein Mann ein Kind gebären könne.‹ (Barbara G. Walker)
»Die Bilder von ›gebärenden Göttern‹ sind pervers. Weder Atum, der ägyptische Gott von Heliopolis, noch der memphitische Gott Ptah, noch Aton, der Gott Echnatons, noch der griechische Zeus ist als gebärender Vater glaubhaft. Die Bilder der Geburt lassen sich nicht für männliche Schöpfungsvorstellungen vereinnahmen.« (Gerda Weiler ›Eros ist stärker als Gewalt – Eine feministische Anthropologie I‹ 1993, S. 161) Um die Wichtigkeit der Vaterschaft, die im Matriarchat völlig ignoriert wurde, zu fördern, wurde der Brauch der ›Couvade‹ von Männern erfunden, bei dem sich vor, während und nach der Geburt der Vater ins Bett legt und sich von den Frauen umsorgen und ernähren lässt, als hätte er das Kind geboren. »Die Funktion der Couvade besteht in dem Errichten der sozialen Vaterschaft durch symbolische Gleichsetzung des Vaters mit der Mutter.« (Malinowski, zit. bei Bruno Bettelheim ›Die symbolischen Wunden. Pubertätsriten und der Neid des Mannes‹ 1975 , S. 148) Der Mann möchte damit von der Bedeutung der Frau ablenken, schreibt Bettelheim. Jedoch »kopiert er nur die unbedeutenden Äußerlichkeiten und nicht das Wesentliche, welches er einfach nicht nachmachen kann. Solch ein Nachäffen von Oberflächlichkeiten betont umso stärker, wie sehr die realen, wesentlichen Kräfte geneidet werden. Frauen, die emotional befriedigt sind, weil sie geboren haben und versichert sind in ihrer Fähigkeit, Leben hervorzubringen, können der Couvade zustimmen; die Männer brauchen sie, um das emotionale Vakuum zu füllen, das durch ihre Unfähigkeit, Kinder zu gebären, entstanden ist« (Bettelheim ibd. 1975, S. 149). »Es scheint keinen Teil der Welt zu geben, wo nicht in irgendeiner Gegend die Couvade praktiziert wurde. Nahe an unserem eigenen Kulturkreis haben wir Berichte aus antiker Zeit (etwa von Strabo, Diodorus, Plutarch, aber auch von Apollonius Rhodius und Valerius Flaccus) – und dabei ist die Couvade viel älter als irgendeiner dieser Berichterstatter. Auch sollten wir unsere Beobachtungen nicht auf primitive Völker beschränken. Bis ins 20. Jahrhundert wurden gewisse Formen von Couvade auf Zypern, Korsika, und bis in jüngste Zeit auf den Balearen praktiziert… bis nach Deutschland und zu den Britischen Inseln…
Da jedoch viele – wenn nicht gar alle – der Deuter und Erklärer Männer sind, will mir scheinen, konnte ihnen die einfachste und offensichtlichste Erklärung geradezu selbstverständlich nicht einfallen: ein sehr tief liegender, wenn auch tief verdeckter Neid auf die weibliche Fähigkeit und Funktion, Leben zu gebären.« (Doris F. Jonas ›Der überschätzte Mann – Die Mär von der männlichen Überlegenheit‹ 1981, s. 92 f.) Der männliche Kummer darüber, »nicht das gebärende Geschlecht zu sein«, schreibt Jonas, führe dazu, dass der Mann sein Leben lang das Bedürfnis habe, »seine Männlichkeit zu behaupten, auf die Probe zu stellen und bestätigt zu finden. Ein Gefühl der Verunsicherung also, das zur Überkompensation führt – dazu scheint jedes Mittel recht und jede nur mögliche Taktik erlaubt, Frauen ›herabzusetzen‹, sie unten zu halten und schließlich, wie in der weitverbreiteten Couvade-Sitte, zu versuchen, ihr auch noch die lebenswichtige Gebär-Funktion zu nehmen. Das aber ist der Kern der Sache…
Freud räumte seine Hilflosigkeit ein, als er mit der überlegenen Macht von Muttergestalten konfrontiert wurde. Er sagte: ›Ich kann den Platz der großen mütterlichen Gottheiten, die vielleicht überall männlichen Gottheiten vorausgingen, in meinem System nicht angeben.‹ Natürlich war auch er, wie in der Tat alle anderen Wissenschaftler, gleichgültig auf welchem Feld sie ackerten, beeinflusst von der extrem männlich orientierten Umwelt seiner Zeit, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass ihm die männliche Rolle als die einzig beneidenswerte erscheinen musste.« (Jonas ibd. 1982, S. 93 f.)
Athene, die Kopfgeburt des patriarchalen Zeus
Athene war in der griechischen Mythologie die Göttin der Weisheit, der Kunst und des Handwerks, sowie Schutzgöttin und Namensgeberin der griechischen Stadt Athen. Sie wurde von den eingewanderten kriegerischen Griechen zur Göttin des Kampfes und des Krieges gewandelt. Nicht wie die nackten neolithischen Statuetten der Göttinnen des Matriarchats – war sie stets bekleidet! Und das schon bei ihrer Geburt aus dem Kopf des Zeus, dem sie in voller Rüstung entsprang. Die Erfindung der Kopfgeburt des Göttervaters Zeus ist eine der besonderen patriarchalen Abartigkeiten!
Der patriarchale Versuch der Aneignung weiblicher Schöpfungsmacht
Die Priesterkasten der patriarchalen Eroberer Ägyptens ersannen abstruse Mythen, um ihre neu erfundenen, männlichen Götter gebärfähig werden zu lassen. (s. ›Die total verrückten religösen Mythen des Patriarchats‹)
Der Versuch aus Männern und männlichen Göttern Gebärer zu machen, wiederholte sich in allen eroberten Ländern. Bei Barbara G. Walker findet sich dazu eine interessante Sammlung (s. ›Gebären durch einen Mann‹ bei B. G. Walker ›Das geheime Wissen der Frauen‹ 1993, S.298 ff.) Sie schreibt u.a.: »Auf der ganzen Welt umschlossen die initiatorischen Dramen der Männer den Geburtsakt, um das Erreichen des Mannseins darzustellen. Anscheinend konnten sich die Männer keine bessere Methode vorstellen, neue Mitglieder in ihre Bruderschaft aufzunehmen, als die Novizen symbolisch zu töten und wiedergebären zu lassen, häufig von einer männlichen Mutter. In Neuguinea krabbelten die Initianden der Männergruppe zwischen den Beinen eines Mannes hervor, der als Geist der Geburt verkleidet war (Briffault 1927). Die australischen Männer öffneten ihre Venen, um einen jungen Initianden in ihrem Blut zu baden, eine magische Imitation des Blutes im Mutterleib (F. Huxley). (B.G. Walker ibd. 1993, S.) Dazu gehört auch die jüdische und moslemische Beschneidung der Knaben. »Es ist eine allgemeine Regel, dass die Angriffe einer Gesellschaft auf die männliche Jugend um so brutaler werden, je patriarchalischer sie ist. Berüchtigt für ihre Brutaliät war die muslimische Opferzeremonie… Der schlimmste und grausamste Versuch, sich in eine gebärfähige Frau zu verwandeln, war ohne Zweifel die Kastration. (s. Walker ibd. ›Kastration‹ 1993, S. 528) Das Patriarchat versucht bis heute – auch bei den Christen – die weibliche Sexualität und Schöpfungsmacht unter seine Kontrolle und in seinen Würgegriff zu bekommen: beispielsweise mit dem Verbot vorehelicher Sexualität und der Sakralisierung von Sex in der Ehe, dem Verbot der Schwangerschaftsverhütung und dem gleichzeitigen Verbot der Abtreibung und ihre Stigmatisierung als ›Mord‹.
Der schwangere Mann sei ein Geschöpf hellsichtiger Phantasie, glaubt Roberto Zapperi. (›Der schwangere Mann – Männer, Frauen und die Macht‹ 1984). »Über Jahrhunderte hinweg berichten die Volkserzählungen von dieser erstaunlichen Figur – aber ein öffentliches Echo blieb aus. Aus gutem Grund, denn im schwangeren Mann wird literarisch ein Konflikt ausgetragen, der bis heute nicht beigelegt ist, der Kampf von Mann und Frau um die Macht.« Denn, so schreibt Zapperi weiter:
»Als Ursprung der Macht begriff man ehemals die Geburt«
Frauen brauchen um ihre Schöpfungsmacht nicht zu kämpfen. Ihre Unersetzbarkeit wird jeden Tag durch das Gebären von Kindern bezeugt; bei Vätern ist ihre Sicherheit weniger garantiert. »Zunächst ein den Frauen vorbehaltenes Geheimnis, wird die Geburt in der christlichen Tradition von den biologischen Gegebenheiten losgelöst und gewinnt symbolische Bedeutung: der Mann herrscht über die Frau, weil Eva aus Adam geboren ist. Aber diese Begründung erscheint paradox, denn der Mann rechtfertigt seinen Herrschaftsanspruch mit einer Potenz, die ganz offenkundig gerade nur den Frauen vorbehalten ist. Die Volksüberlieferung deckt diesen Widerspruch auf, setzt den Mächtigen der Lächerlichkeit aus und rehabilitiert die Frau.« (Zapperi ibd.)
Als Beispiel blieb auch die Aussage von Franz Alt, des Journalisten und Fernsehmoderators. In Erinnerung an seine Frau, die ›guter Hoffnung‹ war, kündigte er dies mit den Worten an: »Wir«!
Die frühen indoeuropäischen Eroberer, die die allmächtigen weiblichen Göttinnen von Anfang an zum Verschwinden bringen wollten, verwiesen die Göttinnen in einem ersten Schritt in die zweite Generation, als Töchter, die ein Vatergott ›geboren‹ haben soll. Die meisten wurden mit einem Gatten versehen und diesem mit der Zeit untergeordnet. »So wurde Isis zur Tochter des Amun-Ra, Ishtar zur Tochter des An, Al-Uzza zur Tochter des Allah, Astarte zur Gemahlin Baals, Hera zur Gattin des Zeus« (Carola Meier-Seethaler ›Ursprünge und Befreiungen – Eine dissidente Kulturtheorie‹ 1988, S. 272). Im Weiteren wurde die germanische Frühlingsgöttin Ostara (deren heiliges Tier der Hase war) mit Odin/Wotan, die griechisch/phönikische Astarte (Venus/Aphrodite) mit Adonis, der hebräische Adon mit Astoret, die assyrische Istar mit Eduni und die ägyptische Isis mit Osiris zum Götterpaar gemacht.
»Man kann Menschen einer ganzen Generation auslöschen, ihre Häuser niederbrennen, sie werden immer einen Weg zurück finden.
Vernichtet man aber ihre Geschichte, ihre Errungenschaften, ist es, als hätten sie nie existiert.«
(In George Clooneys Kinofilm ›Monuments Men‹)