Der erste Krieg der Weltgeschichte
Aus dem Inhalt:
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- Der erste ›Krieg‹ der Weltgeschichte hat eine Geburtsurkunde:
Hamoukar, Nordsyrien, um 3500 - Hamoukar beweist: Krieg hat es nicht-schon-immer gegeben!
- Ein weiteres Opfer der Eroberer: Arslan Tepe im Südosten der Türkei
- Die Welt zeigte kaum Interesse für die Entdeckung
- Die Zerstörer kamen aus dem Norden!
- Kriegspolitik – für Gott und Vaterland?
- Der erste ›Krieg‹ der Weltgeschichte hat eine Geburtsurkunde:
»Das erste, die Kriegsführung betreffende Zeugnis
stammt aus dem späten 4. Jahrtausend;
in der südmesopotamischen Stad Uruk und dem iranischen Susa gefundene Siegelabdrücke zeigen Kampfszenen und Gefangene«, schreibt der Vorderasiatische Archäologe Michael D. Roaf und er schliesst daraus: »Freigelegte Überreste von Befestigungsmauern früherer Epochen belegen, dass bewaffnete Auseinandersetzungen auch in prähistorischen Zeiten weit verbreitet waren.« (Weltatlas der Alten Kulturen ›Mesopotamien‹ 1991, S. 194) ›Bewaffnete Auseinandersetzungen‹ waren jedoch nicht wie immer wieder behauptet wird ›weit verbreitet‹.
Der erste ›Krieg‹ der Weltgeschichte hat eine Geburtsurkunde:
HAMOUKAR in Nordsyrien um 3500
In der Handelsstadt Hamoukar fanden die Ausgräber einen ›Zerstörungshorizont‹ und den ›massenhaften Fund von Schleuderkugeln.‹ Der Archäologe Hans J. Nissen berichtet von ersten ›Spannungen‹ in der Späturuk-Zeit. (Nissen, ›Geschichte Alt-Vorderasiens‹ 1999/2012, S. 51)
Wir haben eine genaue Geburtsurkunde für den sogenannt ›ersten Krieg der Weltgeschichte‹. Es war ein Überfall von Indo-Europäern, die erstmals aus dem südlichen Russland in den Norden Syriens eindrangen. Um 3500 wurde die Stadt Hamoukar im Nordosten des heutigen Syrien von einer kriegerischen Horde eingenommen und bis auf die Grundmauern zerstört. »Das ganze Gebiet unserer letzten Ausgrabung war eine Kriegszone. Ein gewaltiger Krieg zerstörte um 3500 eine der ersten Städte der Welt.« (Universität Chicago 16.12.2005): ›The whole area of our most recent excavation was a war zone. A huge battle destroyed one of the world’s earliest cities at around 3500 B.C.‹ (http://www-news.uchicago.edu/releases/05/)
Im Jahr 2006 berichtete Science erstmals über Hamoukar: ›North Versus South, Mesopotamien Style‹ (9.6.2006, Vol 312, published by AAS). Der Artikel wird im Juni 2007 auch im ›Spektrum der Wissenschaft‹ veröffentlicht. Dabei wird erstmals das Gerücht in die Welt gesetzt, Hamoukar sei aus dem Süden Mesopotamiens angegriffen worden – daran gebe es kaum Zweifel. Initiant des Artikels ist der Archäologe Clemens Reichel vom Oriental Institute der University of Chicago und Co-Leiter der Syrian-American excavations in Tell Hamoukar. Reichel geht fälschlicherweise davon aus, es handle sich um einen Angriffskrieg aus den frühen Stadtstaaten im Süden. Eine absurde Idee und ohne jeden Beweis. Warum sollten die prosperierenden, friedlichen, südmesopotamischen Stadtstaaten, die ebenso prosperierenden, friedlichen, nordmesopotamischen Stadtstaaten, mit denen sie seit vielen Jahrhunderten sehr erfolgreich in ein weitverzweigtes Handelsnetz eingebunden waren, angreifen, zerstören und vernichten? Das macht keinen Sinn.
Reichel glaubt zu wissen, was der Grund für die Zerstörung Hamoukars war, er schreibt: »Ein fremdes Monopol auf Herstellung und Vertrieb der wichtigen Obsidianwerkzeuge muss der Uruk-Kultur als Bedrohung erschienen sein. Mit der Expansion nach Norden und Westen um 3500 dürfte sie daher den missliebigen Kontrahenten militärisch ausgeschaltet haben.« (Spektrum der Wissenschaft Juni, 2007, S. 22). Aber vor der Zerstörung Hamoukars gab es noch kein Militär, keine Waffen, keine Kriege und keine Kontrahenten. Man vermutet zu recht, dass sich in Hamoukar erstmals eine kriegerische Eroberung, bzw. die Zerstörung einer Stadt zugetragen habe. Die Bedrohung aus dem Norden, die Kunde von wilden indoeuropäischen Horden musste jedoch schon um ca. 3700 erkannt worden sein und sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet haben. Man war sich der Gefährlichkeit der Lage bewusst und baute Stadtmauern, auch um Hamoukar. Vergeblich! Es kam zur Katastrophe.
Die blühende Handelsstadt Hamoukar lag an einer schon längst begangenen Handelsstrasse. »In den eingestürzten Räumen fanden sich Relikte von einigen hundert Vorratsgefäßen, was auf Lagerung von Flüssigkeiten – vielleicht Wein oder Öl – sowie die Aufbewahrung von Handelsgütern hindeutet. Auch zahlreiche Kleinfunde sprechen für eine administrative Funktion dieser Komplexe. Dutzende von Stempelsiegeln in Tierformat und über 1300 Tonklumpen mit Siegelabdrücken, die einst Gefäße, Säcke, Körbe und Türen verschlossen, sind Zeugnisse eines gut organisierten Verwaltungsapparates.« (Reichel ibd.)
(Was die Ausgräber von Hamoukar ›den ersten Krieg der Weltgeschichte‹ nennen, trifft nach der Definition für ›Krieg‹ nicht zu: Krieg bedeutet ›Kämpfe, an denen zwei oder mehr bewaffnete Streitkräfte beteiligt sind‹. Hamoukar war unbewaffnet, es handelt es sich also um einen feindlichen Überfall, ein Massaker, ein Beutezug und um die Zerstörung der Stadt.)
Ein weiteres Opfer der Eroberer: Arslan Tepe im Südosten der Türkei
Arslan Tepe ›der Löwenhügel‹ war seit der Kupfersteinzeit im 6. Jahrtausend kontinuierlich besiedelt. »Die frühe Kupferproduktion ist von besonderem Interesse, weil die damalige Bevölkerung dem Kupfer erstmals Arsen beimischte und so die ersten Schwerter herstellen konnte.« (Wikipedia) Marcella Frangipane, die italienische Leiterin der Ausgrabungen, die hier seit 1990 arbeitet, hat herausgefunden, dass in Arslan Tepe etwa 100 Jahre nach der Zerstörung von Hamoukar eine Elite an die Macht kam. Diese Elite stellte sich über den Rest der Bevölkerung, häufte grossen Reichtum an und errichtet im Jahr 3350 einen Gebäudekomplex, der ein Palast gewesen zu sein scheint. Die Ausgräber entdeckten im selben Komplex auch Wohngebäude, Lagerräume und Verwaltungsgebäude, sowie einen religiösen Bereich. Sie vermuten jedoch, dass die einfachen Bürger lediglich Zugang zu den Lagerräumen hatten, wo sie ihre Abgaben, die Produkte ihrer Arbeit ablieferten. Als Gegenleistung erhielten sie eine Bezahlung in Form von Lebensmitteln. Eine grosse Anzahl Menschen arbeitete für die zentrale Einrichtung, deren Arbeitskraft kontrolliert und ausgebeutet wurde. Die Machtelite machte sich zum Eigentümer von Land, Vieh und den wesentlichen Produktionsmitteln. Man kann hier die gleiche Vorgehensweise erkennen, das gleiche Muster, dem wir bereits im eroberten Ägypten begegnet sind. »Gleich hinter den Lagerräumen lag ein kleiner Tempel. Der Tempel war nur für die Elite, die Mehrzahl der Menschen nahm nicht mehr an den Kulthandlungen und Zeremonien teil und blieb aussen vor. Es ist anzunehmen, dass es sich sowieso nicht um Rituale der indigenen Bevölkerung handelte, sondern dass die ›Elite‹ Eroberer waren, die wie in Ägypten und Mesopotamien, ihre männlichen Götter und eine Herrschaftsreligion mitbrachten. Der Eingang des Tempels war mit einschüchternden, anthropomorphen Wandmalereien der Machtelite geschmückt, von denen einige 5000 Jahre überdauert haben. »Wir wissen nicht, ob sie Herrscher darstellten oder Götter«, sagt die Archäologin, aber diese Figuren mit den betonten Augen sollten den Menschen das Gefühl geben, dass sie beobachtet und überwacht werden (schon damals: Big Brother is watching you). »Gleich hinter den beobachtenden Augen lag das Zentrum des Palastes. Es umfasste einen Innenhof mit einem Podest, auf dem vermutlich ein Stuhl oder ein Thron stand, auf dem der Herrscher sass und das Volk empfing. Es war also ein Audienzgebäude. Das ist etwas völlig neues in der Geschichte. Es ist auch das erste mal, dass diese Art einer sekularen Präsentation eines Herrschers stattfand.« Doch dann nahm die Geschichte dieser Stadt eine unerwartete Wende. Ein Zerstörungshorizont kennzeichnet das Ende von Arslan Tepe. Die Mauern sind mit Brandflecken übersät. Archäologen sehen darin Beweise für eine Revolte der einfachen Bürger, die sich gegen ihre Herrscher wandten und deren Machtbasis zerstörten. »Ich denke, das ist die wesentliche Lektion«, sagt die Archäologin: Wenn die Menschen miteinbezogen werden und zusammenleben, schaffen sie ein System, das nicht so leicht zerstört werden kann. Wenn aber etwas von oben auferlegt wird, wird es zerstört. Was für Arslan Tepe galt, gilt auch heute noch.« (›Am Anfang war das Wir‹ (1) aus dem Filmtext, arte August 2018)
Erstaunlicherweise stießen die Entdeckungen der ersten ›Kriege‹ der Menschheitsgeschichte vor ca. 5500 Jahren weder bei den Wissenschaftlern des Alten Orient, noch bei den Medien auf Interesse. Nur Spiegel online brachte am 17.1.2007 die Meldung : ›Der erste Krieg der Menschheit‹. Es ist leider so, wie Riane Eisler schreibt:
»Informationsunterdrückung liegt in der Dynamik der dominatorischen Gesellschaft.«
Warum wurde die Entdeckung von Hamoukar, eine Enthüllung von derartiger Wichtigkeit und Brisanz, im deutschsprachigen Raum kaum wahrgenommen? Ist es die preussisch-patriarchale Bildung, die faschistische Vergangenheit und Gegenwart, die patriarchale Hirnwäsche, die bereits in der Schule mit Schulbüchern – gespickt mit idiotischen Reden von siegreichen Schlachten und glorreichem Rittertum – in den Rekrutenschulen und Militärakademien beginnt? Zum Beispiel:
500 Jahre lang beherrschten Reiterkrieger – bis heute als ruhmreiche Ritter – verherrlichte Krieger, durch rohe Gewalt das Schicksal Europas und verbreiteten Angst, Schrecken, Tod und Zerstörung. »Die Rittergesellschaft war eine ganz brutale Männergesellschaft, die alles umgebracht hat, was nicht auf ihrer Seite war«, sagte der ehemalige Nato-General Klaus Reinhardt. Raubritter, ungehobelte Haudegen, auf der Suche nach Abenteuern, Macht, Ehre und Beute überfielen Dörfer, raubten die Bauern aus, schändeten die Frauen, zerstörten deren Hab und Gut und ihre Ernten.
Nach den Raubritter kamen die Kreuzritter, die mit unsäglicher Brutalität über die Länder fegten. ›Wer Räuber war, kann Ritter werden‹, rief Papst Urban 1095 Scharen roher Gesellen zum 1. Kreuzzug; mit seinem Segen, dem Ruf ›Gott will es‹ und dem Versprechen, dass jene die zu Tode kämen, direkt im Paradies landen würden. Man könnte sehr gut die Parallele zwischen einem Kreuzritter und einem Dschihadisten ziehen. Viele Berichte und Chroniken weisen darauf hin, dass die Ritter gegen die ›Ungläubigen‹ gezogen sind und auch überzeugt waren, dass das massenhafte Töten eine verdienstvolle, gottgefällige Aufgabe sei, so die Meinung des Kirchenhistorikers Thomas Prügl. Dschihadisten machen genau das, was das kriegssüchtige, militaristische Patriarchat ihnen seit seinen Anfängen vorgemacht hat: Sie verbreiten Hass, Krieg, Tod und unendliches Leid.
Die pure Lust an Gewalt und Mord wird jedoch von vielen Historikern als Heldentum geschönt. Sie schwärmen von der Schönheit des Kriegers, von maskulinen Körpern, zunehmendem Prestige und Selbstbewusstsein der Männer. (The Warrior’s Beauty: The Masculine Body and Self-Identity in Bronze-Age Europe – Journal of European Archaeology, 1995, Volume 3, Issue 1)
Mit solchem Müll werden unsere Kinder schon in der Schule gefüttert. Kriegerisches Heldentum wird hochgejubelt. Der Krieg mit all seinen Verbrechen, dem Morden, Vergewaltigen und Zerstören wird als ›Mannhaftigkeit‹, als Heldentum für Gott und Vaterland verherrlicht und sakralisiert; Waffen werden von Priestern gesegnet.
»Es ist ein großes Missverständnis, davon auszugehen, dass Kriegsführung ein Teil der menschlichen Natur ist. Umfangreiche Kämpfe und die Errichtung von Befestigungsanlagen gehörten tatsächlich zum Leben der meisten unserer direkten Vorfahren, von der Bronzezeit bis heute. In der Altsteinzeit und in der Jungsteinzeit war dies jedoch nicht der Fall.« (Marija Gimbutas ›Die Sprache der Göttin‹ 1995)
Kriegspolitik – für Gott und Vaterland?
›Der Krieg ist eine Fehlentwicklung der männlich-menschlichen Kultur‹
(Carola Meier-Seethaler)
Das Patriarchat setzt seine Ideologie mit Drohung, Einschüchterung und roher Gewalt durch. Hinzu kommt das raffinierte Instrument der Erfindung patriarchaler Götter, mit deren Hilfe die Ideologie ›religiös‹, mittels einer ›höheren‹ Macht durchgesetzt wurde und noch immer wird. Beide Wege zum Erfolg des Patriarchats, zur Durchsetzung patriarchaler Macht und Gewalt sind in der Bibel, dem ideologischen ›Geschichts‹- und Legendenbuch zur Entstehung des Patriarchats immer wieder drastisch dargestellt.
Politik und Religion tun sich seit den Überfällen und Eroberungen der patriarchalen Indo-Europäer und der sie begleitenden arischen Priesterkaste zusammen und verwandeln die Welt in ein Schlachthaus. Mit der Parole ›für Gott und Vaterland‹ wurde die Religion zum Werkzeug der patriarchalen Politiker. Die Tatsachen effektiv zur Kenntnis zu nehmen, würde bedeuten, die eigene Verteidigungs- bzw, Kriegspolitik, die gigantischen Kriegsbudgets unter die Lupe zu nehmen und die eigene Waffenproduktion und -Ausfuhr auf Ethos und Moral zu überdenken.
›Wer den Frieden will, muss den Krieg vorbereiten‹
(lautet ein zynisches lateinisches Sprichwort)
Wer jedoch den Krieg vorbereitet, sich aufrüstet mit immer mörderischeren Waffen, will den Krieg auch führen und die Waffen einsetzen/ausprobieren, damit ›spielen‹, als wären es Computergames. Dazu baut man ein Bedrohungsszenario auf durch ›Feinde‹, andere Ethnien, andere Religionen, usw. und heizt die Stimmung auf, funktioniert ganz prima, oder wolltet ihr den totalen Krieg vielleicht nicht?
Wer hat ein Interesse daran, dass nicht ans Licht kommt, dass es Krieg eben nicht ›schon immer‹ gegeben hat, dass Kriege nicht ein notwendiges Übel und nicht Schicksal sind? Warum schlug diese Entdeckung nicht wie ein Blitz ein, warum wurde sie nicht einmal zur Kenntnis genommen?! Wieviel Einfluss haben skrupellose Politiker, Waffenlobbyisten, Waffenhersteller, Waffenschieber und Kriegsgewinnler auf die Propaganda, die Medien und die Politik?
Das Waffengeschäft – im wörtlichen Sinn, ein Bombengeschäft – bringt neben dem Drogen- und dem Menschenhandel die höchsten Profite und gehört zu den einträglichsten Geschäftssegmenten des organisierten Verbrechens in den Händen der Führungseliten und superreichen Familien.
Wie die Kriege der Regierungen der USA u.a. gegen den Irak, von Assad gegen die syrische Bevölkerung, der israelischen Regierung gegen die Bevölkerung im Gazastreifen zeigen, setzt sich die Katastrophe effektiv bis heute in diesem Gebiet fort. Alle reden vom Frieden – besonders die Politiker – und alle sind an der Kriegstreiberei interessiert, beteiligen sich daran und profitieren davon. Israel hat sich einen riesigen Markt für ihre Kriegswaffen dadurch erobert, dass sie diese als im Krieg gegen Palästina ›getestet und für gut befunden‹ verkaufen kann.
Es geht patriarchalen Politikern nicht um das Wohl des Volkes; sie wollen gar keinen Frieden; denn mit Kriegen machen sie ihren Profit. Es geht ihnen um Macht! Macht und Gewinne, um riesige Summen. Deutschland ist der drittgrößte Waffenhersteller und -Exporteur der Welt! Es mutet doch etwas heuchlerisch an, wenn Frau Merkel beim Aufmarsch der russischen Truppen auf der Halbinsel Krim, an die Adresse Putins die Mahnung abgibt, man sollte doch heute Krisen nicht mit Waffen, sondern mit Diplomatie bewältigen. Wozu dann die Waffenlieferungen Deutschlands z.B. nach Mexiko und Saudi Arabien? Waffen töten, Frau Merkel und ›Du sollst nicht töten‹ ist eines der 10 Gebote. Haben Sie, die Pfarrerstochter, und alle deutschen Politiker, die sich ›christlich‹ nennen, das vergessen?
Einen unerhörten Skandal enthüllte Arnd Henze vom WDR, ARD-Hauptstadtstudio am 30.9.2013: ›Deutschland lieferte noch 2011 an Syrien‹: »Deutsche Firmen haben in weit größerem Umfang als bisher bekannt Chemikalien an Syrien geliefert, die auch für die Herstellung von Chemiewaffen nutzbar sind. Nach einer Aufstellung aus dem Bundeswirtschaftsministerium wurden noch im ersten Halbjahr 2011 Ausfuhrgenehmigungen für Substanzen erteilt, die sowohl zivile als auch militärische Verwendung finden können. Zu diesem Zeitpunkt ging das Assad-Regime bereits mit großer Gewalt gegen Demonstranten in Syrien vor. Darüber hinaus war bekannt, dass Syrien ein aktives Chemiewaffen-Programm betrieb und der UN-Chemiewaffenkonvention nicht beigetreten war. Insgesamt belaufen sich die Ausfuhrgenehmigungen zwischen 1998 und 2011 auf rund 350 Tonnen an chemischen Substanzen, die nach der ›Dual Use‹-Verordnung der Europäischen Union besonders genehmigungspflichtig sind.« (Der ganze Artikel auf: http://www.tagesschau.de/inland/chemikaliensyrien102.html)
Die Fortsetzung des einträglichen Geschäftes: ›Senfgas aus Syrien‹, titelt die NZZ am 3.7.2014 den Bericht über die Entsorgung von 460 Tonnen chemischer Kampfstoffe, beziehungsweise die Ausgangsstoffe zur Herstellung von chemischen Kampfstoffen, die im Juli 2014 Syrien verlassen, um unschädlich gemacht zu werden.
›Dabei handelt es sich nur um die letzte Ladung, die nach Angaben der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) etwa acht Prozent der deklarierten Bestände entsprach. Die übrigen 92 Prozent der Chemiewaffen aus Syrien waren bereits in den vergangenen Monaten verschifft worden.‹
»Wir leisten einen wesentlichen Beitrag, dass Waffen zerstört werden können, die unendliches Leid über das syrische Volk gebracht haben“, sagt Jörg Mascow, der Kapitän des deutschen Bundeswehrschiffes ›Augsburg‹ mit 100 Soldatinnen und Soldaten Besatzung, die zum Schutz des Vernichtungseinsatzes die Aktion begleiten. (Bild vom 13.7.2014)
Nun soll Gift-Müll auch in Deutschland entsorgt werden. Wussten die skrupellosen Lieferanten und jene, die den Export bewilligten nichts von der Gefährlichkeit ihrer Ware in das höllische Kriegsgebiet? Profitgier kennt keine Scham und hat kein Gewissen! Die Gier frisst den Verstand und die Menschlichkeit auf und macht Männer zu Drecksäcken, die bereit sind an den unmenschlichsten Kriegsverbrechern teilzuhaben. Jetzt verdienen sich die Kriegsgewinnler bei der Entsorgung der Giftstoffe nochmals eine goldene Nase! (s. auch den Doku-Film ›Chemiewaffen – Europas Geschäft mit dem Tod‹) Unsere Regierenden und Machthaber, die Hand bieten zu diesen Geschäften stinken nach dem Leichengeruch von Tausenden von Ermordeten.
Ein Ende der patriarchalen Diktaturen ist nicht abzusehen, weil die ver-herr-lichten Gewaltherrscher versprechen, die Träume der Männer nach Reichtum, Ehre und Ruhm zu erfüllen.