Gewalt, Terror und Krieg: Die monströse Fratze des Patriarchats
Aus dem Inhalt:
- Gewalt als Abwehr von Ohnmacht und Hilflosigkeit
- Das Fundament des Hasses im Patriarchat
- ›Religion bringt uns nicht Frieden, sondern Gewalt‹
- Das Recht des Vaters auf den Besitz ›seiner‹ Kinder und auf ›elterliche Gewalt‹
- Patriarchale Erziehung und Faschismus
- Es begann mit dem Hass auf die Frauen und der Entrechtung der Mütter
- Der sklavische Wunsch nach Unterwerfung
- Die unvorstellbare letzte Konsequenz des Patriarchats ist Terror und Krieg
- Die Absolution für Gewalt gegen Kinder – von Papst Franziskus
»In ›den Ungläubigen‹ bekämpfen Fundamentalisten alle jene Zweifel, die sie selbst in sich tragen, ohne es sich eingestehen zu können. Der Fundamentalismus ist kein Ausdruck der Macht, sondern der Ohnmacht der Religion – der verzweifelte Versuch, Gewissheiten zu stärken, die längst ins Wanken geraten sind.« (Michael Schmidt-Salomon)
Gewalt als Abwehr von Ohnmacht und Hilflosigkeit
Muslimische Fundamentalisten müssen erkennen, dass immer mehr ihrer Glaubensbrüder vom Glauben abfallen und zu Atheisten werden und dies trotz drohender Peitschenhiebe und Todesstrafe. Da sie sich den Abfall vom Glauben nicht erklären können und dafür keine andern Gründe sehen als einerseits den Einfluss der Freiheit und Gottlosigkeit des dekadenten Westens und anderseits die zunehmende Bildung und den Kampf muslimischer Regierungen gegen den Analphabetismus – auch bei Mädchen und Frauen –, bekämpfen sie die Bildung, die sie als ›Verwestlichung‹, als westliche Teufelei betrachten. Die Terror-Miliz Boko Haram, was mit ›westliche Bildung ist verboten‹ übersetzt werden kann, ist ideologisch eng verbunden mit den Taliban. Frauen in Afghanistan wurde verboten zu arbeiten und Mädchen durften ab acht Jahren nicht mehr zur Schule gehen. Mit der brutalen Unterdrückung wollen die Taliban die ›Keuschheit und Würde‹ der Frauen ›schützen‹, behaupten sie. Schon eher schützen sie sich selbst vor gebildeten jungen Frauen, die sich ihnen nicht mehr unterordnen wollen. Genau so dramatisch ist die Lage jedoch u.a. auch in Pakistan, in Saudi Arabien und der Türkei. Die faschistische Ideologie, die den Hass, die Gewalt und den Wahn der Islamisten auslösen, ist das Produkt des Patriarchats, der patriarchalen Erziehung der Härte und der daraus resultierenden Hilflosigkeit und Machtlosigkeit, der diese verrohten Männer als Kinder ausgesetzt waren. Gewalt verändert das Gehirn und wirkt sich degenerativ auf die Zellen aus. Der Zugang zur Vernunft wird geschädigt und so erzeugt Gewalt wieder Gewalt. Das Patriarchat ist ohne Vernunft, es kennt als Lösung von Problemen nur die Gewalt, die neue Probleme, aber keine Lösung schafft.
Liebevolle Bindung und gewaltfreie Erziehung sind das Geheimnis
für Selbstvertrauen und Friedfertigkeit
Jene, welche in ihrer Kindheit in ständiger Angst vor der ›Obrigkeit des Vaters‹ (selten der Mutter) leben mussten, sind gefährdet, einer terroristischen Gruppe beizutreten in der sie dann selbst andern Angst machen können. Wer in der Kindheit der Härte und Lieblosigkeit ausgeliefert war, ist anfällig für verführerische Hassprediger, für paranoide Hetze, für Frauen-, Fremden- und Schwulenhass. Es ist diese daraus resultierende Angst einer erbarmungslosen Erziehung, die Traumatisierungen der Kindheit, die Menschen erbarmungslos, gewalttätig und sadistisch werden lässt. Seelisch kaputt gemacht, bevölkern sie den rechtspopulistischen Raum, werden rassistisch, sexistisch, faschistisch, nationalistisch, antidemokratisch und wünschen sich – verblüffenderweise – wieder einen ›starken, harten Führer‹.
›Ungeliebte glauben eher an Gott‹
Dies das Fazit einer aktuellen Studie: »Menschen mit unsicheren Bindungen in der Kindheit verarbeiten Traumata und Verluste anders als Menschen mit sicheren Bindungen. Unter anderem glauben sie stärker an Übernatürliches, wie amerikanische PsychologInnen nachwiesen.« (http://news.doccheck.com/de/64139/traumata-ungeliebte-glauben-eher-gott/) War die Erfahrung der Kindheit mit Demütigung, Vernachlässigung, Gewalt oder Missbrauch verbunden, was rational nicht zu bewältigen ist, versucht die Psyche, das Leiden durch Projektion erträglich zu machen.
Die ›Sehnsucht nach der heilen Welt‹ ist der berechtigte Wunsch eines Kindes und unmündigen Erwachsenen nach liebevoller Geborgenheit und Sicherheit, nach Anerkennung und einer lebenswerten Zukunft in Würde – der bei diesen Menschen nicht erfüllt wird. Man müsste die Wertvorstellungen, den Umgang mit den Kindern in den Familien, besonders die Erziehungsgewalt und die autoritäre Überheblichkeit der Väter untersuchen, mit der diese Menschen aufgewachsen sind!
Wir hören oft, dass junge Männer, die in den Krieg nach Syrien ziehen, ohne Vater aufgewachsen sind. Damit wird suggeriert, vaterlose Kinder seien besonders anfällig für die Verführungen von Kriegstreibern. Patriarchale Väter verdrücken sich oft, sind häufig abwesend. 50 % aller – nicht nur der muslimischen – ›abwesenden‹ Väter, kommen ihren Pflichten nicht nach, bezahlen die Alimente nicht. Der Sohn wird so zum Stellvertreter des abwesenden Vaters, er wird zum Oberhaupt der Familie, sei er auch noch so jung oder unfähig eine solche Verantwortung zu übernehmen. Die alleinerziehende muslimische Mutter, die auf Unterwerfung zugerichtet wurde, akzeptiert, dass sie ihm nichts zu sagen hat, ihm keine Grenzen setzen kann. Der in seiner Rolle völlig überforderte Jüngling, oft ein früher Schulabgänger, bildungsmässig vom Staat links liegen gelassen und als Muslim und ausländischer Herkunft ein Aussenseiter in der christlichen Welt, wird zum aufgeblähten kleinen Macho, respektlos gegenüber Frauen und Müttern, vordergründig ein arroganter kleiner Dummkopf, hintergründig jedoch haltlos und verloren; ideal für religiöse Rattenfänger, die den Jungen Anerkennung, Liebe, Zugehörigkeit, Wertschätzung und Sinn versprechen. Falls er bereit ist, als Märtyrer zu sterben, lockt ihn der Lohn, der ihm – als pubertierendem jungen Mann mit Testosteronstau – auf Erden verboten ist: ein paradiesisches Bordell mit 72 glutäugigen, heißen Jungfrauen, die auf ihn warten. Und er glaubt all das. Hinzukommt die Ausgrenzung. Die Kinder alleinerziehender Mütter scheinen den patriarchalen Regierungen wenig Wert zu sein; vom Staat werden diese Kinder und ihre Mütter so behandelt, bzw. diskriminiert, wie vor nicht allzu langer Zeit unter dem Druck der Kirchen uneheliche Kinder und ihre Mütter. Die meisten leben an der Armutsgrenze, werden bildungsmäßig nicht gefördert, sind rechtlos und wertlos. Man kümmert sich nicht um sie und sie werden als soziale Unterschicht und/oder als Ausländer vom Staat, den Machthabern und der Gesellschaft verachtet. Einer der wohl eher unbewussten Gründe dürfte sein, dass diese Art von Familie nicht ins Klischee der patriarchalen Familie passt. Söhne, die mit liebevollen alleinerziehenden Müttern aufwachsen, internalisieren – nicht patriarchale – sondern mütterliche Werte. Sie werden Väter, die sich liebevoll um ihre eigenen Kinder kümmern. Dies kann auch in heute noch gelebten Matriarchaten beobachtet werden, wo die Brüder die Kinder der Schwestern verantwortungsvoll und fürsorglich betreuen.
Solange PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und religiöse Kasten nicht sehen wollen, dass das Patriarchat, ›Die ‚Heilige Ordnung‘ der Männer‹ (Gerhard Schwarz) eine Katastrophe, ja die grösste Katastrophe aller Zeiten ist, können auch keine Lösungen für die Probleme des Terrors, dem wir in zunehmenden Masse ausgesetzt sind, gefunden werden. Das künstlich idealisierte Patriarchat, die Herrschaft der Väter, darf nicht in Frage gestellt werden. Vielleicht ist die ›Sehnsucht nach der heilen Welt‹ eine im kollektiven Unterbewussten gespeicherte Erinnerung an die Zeit der Mütter, an das friedliche Matriarchat, als es keine Herrschaft der Väter gab, als das Patriarchat die Welt noch nicht im Würgegriff hatte. Doch die Erforschung dieser Zeit unterliegt dem Tabu des Stillschweigens. Die patriarchalen Männer an der Macht werden den Ast auf dem sie sitzen, nicht selber absägen, es geht ihnen zu gut. Diese Aufgabe müssen vermehrt nicht-patriarchale Frauen und Männer in Angriff nehmen.
Mit dem utopischen Versprechen ›Gott, Allah, Jesus oder WIR lieben dich‹ werden junge Menschen erfolgreich in Sekten gelockt, wo sie abhängig, verdummt, seelisch und materiell ausgebeutet und für die Eigeninteressen radikaler, fanatischer, fundamentaler, oft faschistischer Gruppen missbraucht, seelisch, körperlich und meistens auch noch finanziell ausgebeutet werden.
Die Ideologie des Patriarchats: Das Feindbild
Der deutsche Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter »sieht in der Feindbild-Produktion die Deutschen in vorderster Front« (zit. von Siegfried Vierzig (1984, S. 55): »Dass in Deutschland eine besondere Neigung zur Leidensabwehr durch Projektion besteht, zeigt unsere jüngere Geschichte zur Genüge… Nirgends sonst in der westlichen Zivilisation färbten sich die Ideen des Nationalsozialismus so stark mit Phantasien von der eigenen heiligen Berufung zur Erlösung der Welt – gegen das Böse.« (Richter ›Der Gotteskomplex‹ 1979)
Bereits 1981 veröffentlichte der ›Spiegel‹ Auszüge aus der 1979 vom Bundeskanzleramt in Auftrag gegebenen Studie zur Abklärung der Anfälligkeit der Bundesbürger für rechtsradikale Ideologie aufmerksam. Das alarmierende Fazit: »Insgesamt 13 Prozent der Wahlbevölkerung (rund 5,5 Millionen Deutsche) haben ein ideologisch geschlossenes rechtsextremes Weltbild, dessen Hauptstützen ein nationalsozialistisches Geschichtsbild, Hass auf Fremdgruppen, Demokratie und Pluralismus sowie eine übersteigerte Verehrung von Volk, Vaterland und Familie sind… ›Inhaltliches Rückgrat‹ bildet ein ›reaktionäres Menschenbild‹: Hasserfüllt lehnen sie ab, was sie als fremd empfinden, etwa die Jugend, sexuelle Minderheiten und Asoziale. Wenn man alle Drückeberger und Verbrecher loswerden könnte, so glauben sie, wären die meisten Probleme gelöst. Homosexualität ist für sie ›widernatürlich‹. Gäbe es wieder Arbeitslager, kämen ›Zucht und Ordnung‹ von allein‹.« (Der Spiegel, Nr. 12/1981) Daran hat sich auch 30 Jahre später nichts geändert – im Gegenteil!
Besonders interessant ist das überraschende Fazit der Studie: ›Durchgängiges Motiv für die Einstellung zu fast allen Problembereichen ist eine Sehnsucht nach der heilen Welt, die sich nicht nur auf den Umweltschutz erstreckt, sondern ebenso auf Ordnungsmodelle. Zentrale Werte bilden das Volk als natürliche Lebensgemeinschaft, sowie der Begriff Gesundheit im weitesten Sinne. (Spiegel 12/81, zit. von Vierzig 1984, S. 56 f.)
›Religion bringt uns nicht Frieden, sondern Gewalt‹
(Kamel Daoud, algerischer Autor)
›Das Prinzip Mann macht die Weltgeschichte zur Tragödie. Die Unfähigkeit zu gebären, ließ eine Jahrtausende lange Blutspur der Aggression zurück. Solange Männer nicht von Frauen lernen, dreht sich der Planet unter Newborn Christen Machos vom Schlage Bushs dem sicheren Untergang entgegen.‹ (Dieter Meier, Sänger, Filmemacher, Unternehmer und Familienvater)
Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 2015 und nach den Attentaten in Paris auf Charlie Hebdo wird in Nachbearbeitungen, Diskussionen und Stellungnahmen – nicht von Politikern, sondern in erster Linie von Fachleuten, Psychologen, Hirnforschern, Religionskritikern und Medienschaffenden – endlich ausgesprochen, was längst fällig war: Die millionenfachen Morde von Christen vor allem an Juden unter der Nazi-Herrschaft und der Terrorismus von Islamisten haben einen erkennbaren und nachvollziehbaren, gemeinsamen Hintergrund, den Hass. Beim Hass handelt sich um eine Persönlichkeitsstörung, über die selten nachgedacht wird: die zugrunde liegende, neurotisch-paranoide Disposition. Sie hat ihren Ursprung in der Ideologie des Patriarchats, in der patriarchalisierten Gesellschaft und in der patriarchalen Familie. Und endlich spricht man aus, wovor man bisher die Augen verschloss, weil man die Wahrheit nicht sehen wollte, die Ungeheuerlichkeiten der Täter des Holocaust und der heutige
Terror sind Konsequenz und Folge patriarchaler Politik, patriarchalen Drills, patriarchaler Brutalität, patriarchaler Zucht und Abrichtung nach hart-patriarchalen autoritären Regeln und liebloser Erziehung.
“Ein Aspekt, der den Holocaust befeuerte, ist jener der katholischen Kirche“, bekräftigte der österreichische Theologe Wolfgang Treitler. Der Terror habe auch mit der Autoritätsstruktur in der Familie zu tun – der der Kirche in die Hände spielte – weil auch die Verbindung der Kirche zum Nationalsozialismus über die Frage der Autorität gelaufen ist. In den Schriften namhafter katholischer Theologen und unterstützt durch Pius den XII. wurde das Volk der Juden beschuldigt, Gott ermordet zu haben. Dies war über Jahrhunderte ein wichtiges Motiv des christlichen Abendlandes, das dann die Vernichtung der Juden rechtfertigte, ›weil sie es verdient haben, getötet zu werden‹. (s. ›Bestie Mensch – Wie dünn ist das Eis der Zivilisation?‹ 27.1.2015, ORF kreuz und quer) Die unter dem Titel ›Bestie Mensch‹ zu hörenden Meinungen, betonen auch, dass mehr als 95% aller Gewalttäter männlich sind. Als Frau und Mutter würde ich mir bezüglich des Geschlechts bei der ›Bestie Mensch‹ etwas mehr Differenzierung wünschen! Der zur ›Bestie‹ gewordene Mensch – Frauen zählen bekanntlich auch zu den Menschen – ist mit wenigen Ausnahmen der Mann. Endlich macht man sich vermehrt darüber Gedanken, woher das Gewaltpotential, die unvorstellbare Grausamkeit, die Gefühllosigkeit, die Hirnlosigkeit, der Hass und der Fanatismus der jungen muslimischen Männer kommt, die in den Dschihad ziehen. Die Gründe sind vielfältig, es mag manchmal mit einem fehlenden Vater zu tun haben; nicht so sehr, weil er fehlt, sondern weil patriarchale Väter, die die Familie verlassen, die Jungen dadurch zwingen, eine sie überfordernde Rolle von Autorität und Verantwortung zu übernehmen, der sie gar nicht gewachsen sind. (s. oben) Die niederträchtige Behandlung der Mutter durch den patriarchalen Vater, Abwertung, Demütigung, psychische und physische Gewalt, getrimmt auf Unterwerfung, verdummen die Frauen. Sie vergöttern ihre Söhne, machen diese glauben, sie seien Stars, Helden, Götter und pflanzen Überheblichkeit und Grössenwahn in ihre Köpfe. Der Hass auf den Vater richten die Söhne gegen die ganze patriarchale Welt. Aber sie übernehmen von ihm auch die Verachtung und Unterdrückung der Frauen, wovon nur die eigene Mutter ausgeschlossen ist. Alle andern Frauen sind Huren, nach denen sie sich jedoch derart sehnen – was sie natürlich verleugnen – dass sie sich voller Leidenschaft in die Luft sprengen, um in ihre Nähe zu kommen. Das Patriarchat schuf eine, besonders für junge Männer, verrückte, schizophrene Welt, in der sie sich nicht zurechtfinden. Die Islamisten versprechen ihnen einen Ausweg über die Religion. Dschihadisten sind nicht unbedingt religiös; ihre wahre Religion ist der Hass.
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.«
(Benedict Wells ›Vom Ende der Einsamkeit‹)
Und endlich macht man sich Gedanken darüber, welchen Einfluss diese Kindheit auf die Psyche der Jungen haben können. Eines ist sicher, das Fundament der Radikalisierung muslimischer Jugendlicher wird in der Kindheit in der patriarchalen Familie gelegt, später auch in religiösen Schulen und Moscheen. In der Pubertät können auch digitale Medien zur Wut und Radikalisierung beitragen. Die Forschenden sind sich einig: Es kommt nicht auf das Milieu, die Schicht oder die Bildung an, sondern auf das erlebte innerfamiliäre Milieu, das geprägt wurde durch einen dominanten, despotisch-autoritären Vater. Dem Sohn wird schon früh beigebracht, zu gehorchen, den Anweisungen erwachsener Männer zu folgen. Diese lassen keine Diskussion zu, gestatten keine eigene Meinung. Die ›gottgegebene‹ Autorität dieser Erzieher und Verführer erwarten und fordern Unterordnung, Unterwerfung, Gehorsam, Hingabe und Respekt. Die angewandten Bibelworte, die in allen drei Mono-Religionen Gültigkeit haben: ›Wer seinen Sohn liebt züchtigt ihn‹ und ›Der Mann ist das Haupt der Frau‹ führen zu massiven Persönlichkeitsstörungen bei jungen Männern. Einerseits fühlten sie sich als Kinder völlig ohnmächtig und hilflos – auch enttäuscht, dass ihre Mutter sie nicht vor der Gewalt des autoritären Vaters schützte; oder dass sie die Mutter nicht vor seiner Gewalt schützen konnten. Anderseits treten sie als Erwachsene in die Fußstapfen ihrer väterlichen Vorbilder und werden nun selbst zu gefürchteten, übermächtigen Herrschern über Leben und Tod. Junge Männer und Frauen, die Lust auf die angelernte masochistische Unterwerfung und Unterdrückung und als Folge davon Wut und Hass verspüren, die süchtig nach Rache und sadistisches Handeln sind, folgen den Terroristen, die eigentlich Gott spielen. Sie verbreiten nun selbst Angst und Schrecken, so wie sie es als Kind erlebt haben. Das war auch das Grundmuster, das im christlich-patriarchalen, preussisch-autoritären Deutschland erst zu Ablehnung, dann zu Ausgrenzung, Entmenschlichung und Verfolgung und schlussendlich zur Ermordung der jüdischen Deutschen führte.
Glückliche Kinder sind gewaltfrei und werden kaum je Terroristen
Das Recht des Vaters auf den Besitz ›seiner‹ Kinder und auf ›elterliche Gewalt‹
›Sadismus ist die spezifische Sexualpsychose des Patriarchats‹ (E. Borneman)
Mit der Entdeckung der biologischen Vaterschaft eigneten sich Männer das Verfügungsrecht über ihre Kinder an. Patriarchale Väter glauben an ihre von einem patriarchalen ›Gott gegebene Autorität‹, sehen Kinder nicht als selbständige Individuen, sondern als seine ›Untertanen‹, als Objekte und als ihren Besitz, was ihnen das Recht gibt, mit ihnen tun und lassen zu können, wie ihnen beliebt. Nach der weitgehenden Zerstörung der mütterlichen Clans, waren die völlig unerfahrenen neuen Väter von ihrer ungewohnten Rolle schlechthin überfordert, waren sie doch während der langen Zeit des Matriarchats – Brüder der Mütter – eingebunden in das matriarchale System. Die patriarchalen neuen Väter ›von Gottes Gnaden‹ bezogen ihr Wissen und Können aus ihrer bisherigen Beschäftigung als Viehzüchter und Schafhirten, aus der Aufzucht und dem Halten von Tieren, eine Erfahrung, die jedoch bei der ›Aufzucht‹ von Kindern nicht gerade angemessen ist; doch so behandel(te)n sie ihre Kinder: wie ihre Tiere. Die Familie wurde zur ›Zuchtanstalt‹ des Vaters und in der Neuzeit stellten die Kirchenoberen ›Zuchtanstalten‹ für Kinder bereit. Das schreckliche Wort ›Aufzucht‹ wurde von den ›Kinder-Züchtern‹ wörtlich übernommen, Gehorsam, Zucht, Ordnung, Disiziplin und absolute Unterwerfung waren und sind noch immer typische Forderungen patriarchaler Väter, (und Kirchen-›Väter‹!) die mit Arroganz, Härte, Sadismus und Gefühlskälte walten. Dies wirkte sich vor allem im deutschsprachigen Raum aus, der besonders stark indoeuropäisiert, christianisiert und brutalisiert wurde. Dazu beigetragen hat ganz eindeutig die preußische Erziehung mit seiner Glorizifzierung des Militarismus und der Waffengewalt. Die Untertanen-Mentalität des Patriarchats leistete einen enormen und besonders schädlichen Beitrag zum Faschismus.
›Gehorsam ist destruktiv, er schränkt das Denken ein.‹
(Arno Gruen)
Nicht nur im deutschen Sprachraum, überall, wo patriarchale (Un-) Kultur und patriarchale Religionen herrschen, wird Unterwerfung gefordert, werden Frauen und Kinder als minderwertig eingestuft, werden zu Opfern männlicher Forderungen, von Gewalt und Misshandlung. Die patriarchale Erziehung der Väter, welche die Kinder weder lieben noch respektieren, sondern ›züchtigen‹, wird an die nächsten Generationen weitergegeben. Die Opfer werden zu Tätern, die Gewalt wird perpetuiert. Der Niederschlag dieser Art gefühlloser Erziehung führte direkt zu den beiden Weltkriegen, zum Faschismus und zum Nationalsozialismus! Der Ausdruck ›elterliche Gewalt‹ wurde im deutschsprachigen Raum erst Ende des 20. Jahrhunderts ersetzt durch ›elterliche Sorge‹ und ›Elternverantwortung‹!
Die Atmosphäre in patriarchalen Familien ist beherrscht von Terror, Angst und Demütigung
Der Neurobiologe Gerhard Roth zeigt die verheerenden Folgen der Gewalterziehung auf. Durch seine Forschungen konnte er im Gehirn von Männern, die besonders gewalttätig, impulsiv und mitleidlos andere Menschen quälten oder töteten ein überaktives Angstzentrum feststellen. Psychiatrische Daten zeigten, dass diese Männer ihre Kindheit in ständiger Angst verlebten, weil sie Misshandlung, Prügel, Vernachlässigung, Demütigung, Lieblosigkeit oder sexuellen Missbrauch erlitten. Das Verhängnisvolle dieses traumatisierenden Erlebens und die damit zusammenhängende Hilflosigkeit und Ohnmacht ist, dass sich die schrecklichen Erfahrungen in die Hirnstruktur einprägen, was zu Persönlichkeitsstörungen, Depressionen oder Gewalt, Gleichgültigkeit, Unempfindlichkeit anderen gegenüber und einer niederen Schwelle für aggressives Verhalten führt. Diese Männer fühlen sich schneller bedroht und provoziert als andere und sie glauben, sich ständig wehren zu müssen.
Auch stellte Roth fest, dass der für Schmerz und Empathie zuständige Bereich im Gehirn bei Gewalttätern kaum aktiv ist. In der frühen Kindheit erlebte Gewalt verformt das Gehirn, so als wäre es genetisch bedingt. Auch Roth macht es deutlich: Bei den meisten Gewalttätern sei klar, dass man bei der Suche nach der Ursache der Gewalt in der frühen Kindheit ansetzen müsse.
William James (1842–1919), Professor in Harvard und Stanford, einer der Urväter der wissenschaftlichen Psychologie, sagte schon 1890 über frühe Gewalterfahrungen: »Ein Erlebniseindruck kann emotional so aufregend sein, dass er beinahe so etwas wie eine Narbe in der Gehirnsubstanz hinterlässt.« Der Molekularbiologe Joachim Bauer bestätigt das heute: »Erst seit wenigen Jahren können wir sagen, dass dieser Satz tatsächlich zutrifft.« (›Gene sind kein Schicksal‹ http://austria-forum.org)
Kriminelles und gewalttätiges Verhalten ist nicht angeboren; kein Kind kommt ›böse‹, als Terrorist oder gar als Verbrecher zur Welt; es gibt keinen genetischen ›Killer-Instinkt‹. »Der Mensch ist von Anfang an gut«, sagt der Psychoanalytiker Arno Gruen, und dass ›das egozentrische Denken in die Richtung einer empathisch geprägten Weltsicht gelenkt‹ wird. »Empathie ist eine angeborene Fähigkeit. Liebe und Wärme braucht es, um sie zu erhalten.«
Der Mensch wird durch harte, lieblose, repressive und gewalttätige Erziehung zum Kriminellen und zum Psychopathen gemacht! Der kanadische Wissenschaftler Stephen Porter beschreibt den Psychopathen ohne Mitgefühl. »Wenn du jede äußere Mimik wegnimmst, findest du eine Seele so kalt wie Stein.« Psychopathen geben ihre Gefühllosigkeit und Gewalt an ihre Söhne weiter. (s. ›Patriarchale Erziehung erzeugt Gewalt, Sucht und Depression‹)
Patriarchale Erziehung und Faschismus
(aus meinem Buch: ›Es reicht – 5000 Jahre Patriarchat sind genug‹ 2019)
»Das deutsche Erziehungswesen war ursprünglich ein Resultat der Aufklärung und des Humanismus, der zwei feinsten Äußerungen deutschen Geistes. Die pädagogischen Grundsätze eines Volkes tragen wesentlich zu der soziologischen Struktur des Staates bei, den sie propagieren, und der sie seinerseits benutzt, um sich an der Macht zu halten. Auch die deutsche Erziehung ist ein wesentlicher Spiegel deutscher Struktur und Geschichte geworden«. (›Deutsche Erziehung‹ Die Zeit, 11. 8. 1949) Die alte preußische, autoritär-patriarchale Erziehung, die eher als brutaler Drill, als eiskalte Zucht und als fortgesetzte, demütigende Bevormundung bezeichnet werden muss, ist aus menschlicher Sicht eine dramatische Geschichte des Scheiterns. Ganz normale kleine Jungen werden zu hasserfüllten Männern erzogen, aus denen gefühllose kalte Krieger, Tyrannen, Diktatoren und Terroristen werden. Die Biografien patriarchaler Despoten machen uns die Gründe für den Irrweg ihres Hasses verständlich. Ein Beispiel für eine solche Biografie ist Hitler (nachzulesen z.B. bei Erich Fromm: 1974 und Alice Miller 1980). Gefühlskälte, sog. Alexithymie dürfte auch die Erklärung sein, warum in Ländern, wo patriarchale Väter herrschen, in Gefängnissen besonders viel gefoltert wird, bzw. so viele Männer bereit sind, andere zu foltern. Folterer sind unfähig geworden, mit dem Folteropfer mitzufühlen, Mitleid können sie nicht empfinden. Sie sind Opfer patriarchaler Erziehung. Hitler an der Macht ist die Konsequenz seiner Kindheitserfahrungen. Er führte die Brutalisierung durch die väterliche Erziehung, die er selbst erlitten hatte, fort; der Unterdrückte wurde zum Unterdrücker, der Verfolgte zum Verfolger. Er nahm die biblische Weisung, den Sohn zu züchtigen ernst und verkündete:
»Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend… So kann ich Neues schaffen.« (Adolf Hitler)
Klaus Theweleit schrieb in seinen ›Männerphantasien‹ über den faschistischen Typ, der seit den despotischen Pharaonen bis heute die Welt tyrannisiert, dass diese Männer durch erlittene Prügel und militärischen Drill, was ja (fast) ausschließlich durch Vaterfiguren verursacht wird, einen Körperpanzer erworben haben, der sich u. a. durch eine Unfähigkeit zu menschlichen Beziehungen und Empathie, durch militärische Strammheit, Steifheit und Unterkühltheit charakterisieren lasse. (s. auch Wilhelm Reich’s Beschreibung der ›Charakterpanzerungen‹; Morton Schatzman ›Die Angst vor dem Vater‹; Erich Fromm ›Anatomie der menschlichen Destruktivität‹, 1974 usw.). Ein anderes Beispiel ist die Biographe von Saddam Hussein. Der Despot des Irak wurde von seiner Mutter beschuldigt, dass er schon vor der Geburt seinen Vater und seinen Bruder getötet habe, die während ihrer Schwangerschaft starben. Aufgrund dieser Verrücktheit lehnte sie den Knaben ab, verstieß ihn und gab ihn weg. Mit dem bekannten Resultat.
Knaben werden durch harte, autoritäre, lieblose, repressive und gewalttätige Erziehung zu Kriminellen und Psychopathen gemacht! Der kanadische Wissenschaftler Stephen Porter beschreibt den Psychopathen ohne Mitgefühl: »Wenn du jede äußere Mimik wegnimmst, findest du eine Seele so kalt wie Stein.« Psychopathen geben ihre Gefühllosigkeit und Gewalt an ihre Söhne weiter und dies wiederholt sich von Generation zu Generation. Jeder der heutigen Despoten hat eine Leidensgeschichte durch patriarchale Erziehung hinter sich, die seine Persönlichkeit vergiftet und zerstört hat.
»Geliebte Kinder werden nicht gewalttätig«,
(die Mutter eines von jugendlichen Gewalttätern erschlagenen Sohnes)
Es begann mit dem Hass auf die Frauen und der Entrechtung der Mütter
Am deutlichsten und brutalsten sichtbar ist der Frauenhass heute in den hart-patriarchalen islamisierten Ländern. Denken wir nur an das Schicksal der Frauen in Afghanistan, Pakistan, in den Ländern der arabischen Halbinsel und im Maghreb. Die Patriarchalisierung der Welt durch weiße Invasoren, Besatzer, Kolonisatoren und Missionare, hatten und haben noch immer für die meisten Menschen, vor allem aber für die Frauen, schlimme Folgen. Frauen wurden ihrer Freiheit und Würde ihrer natürlichen Autorität als Mütter, Erzieherinnen und Matriarchinnen beraubt. Sie werden von Horden dummer, überheblicher, gewalttätiger Männer entmündigt, geschwächt, geschädigt, verdummt und kaputt gemacht und ihre Körper verstümmelt. (s. D. Wolf ›Weibliche Sexualität und Autonomie unter patriarchaler Kontrolle‹)
Im Patriarchat gehört das Kind dem Vater, die Frau dem Mann, die Töchter werden von den Vätern nach ihrem Gutdünken mit mehr oder weniger Unbekannten verheiratet, von diesen versklavt und vergewaltigt. Sie haben dann seine Kinder zu gebären, die nicht ihre Kinder sind. Viele der kaputt gemachten Mütter, wie die zwangsverheirateten jungen Mädchen, können ihre Kinder, die sie als Opfer der Vergewaltigung in der Ehe austragen, nicht akzeptieren und nicht lieben. Die Erziehung der Söhne durch den Vater ist lieblos, hart und entwertend; sie geben von Generation zu Generation weiter, was sie selbst erlebt und erlitten haben. Heute steht den Islamisten ein Heer dieser ungeliebten, hasserfüllten Söhne als Terroristen zur Verfügung. In diesen Gruppen erleben sie erstmals Zugehörigkeit und Wichtigkeit. Ihr Leben opfern sie für fanatisch-religiöse Utopien.
Der sklavische Wunsch nach Unterwerfung
Das Kampfgeschrei verstummt, ersehnter Friede zieht ein. Ein König steht hinfort an der Spitze des Reiches.«
(Hellmut Brunner im Vorwort zu Leonard Cottrell ›Das Volk der Pharaonen‹ 1956, S. 27)
In der Wissenschaft herrscht eine Doktrin des Glaubens an die ›allmächtige‹, ›allwissende‹ und ›unfehlbare‹ Autorität der ›Führer‹ und der Anspruch auf Unterwerfung und Verzicht auf freies Denken und unabhängige Meinungsäußerung. Stattdessen herrschen Vorsicht und Zurückhaltung.
Kindhaft gebliebene Menschen, ob Mann oder Frau – wer seit der Kindheit gewohnt ist, sich zu unterwerfen, wünscht als Erwachsener, nichts mehr, als von einem ›Herrn an der Spitze‹, geleitet und ›geführt‹ zu werden; ob von einem ›Rattenfänger‹, einem Demagogen, einem Diktator oder einem Gott, egal. Belohnt für Unterwerfung, Gehorsam, Anpassung, Unselbständigkeit und Frömmigkeit, kennen und vermissen sie die Freiheit des selbständigen Denkens und Handelns nicht; im Gegenteil, sie fürchten sie. Wir kennen die Bilder, wie sich Gläubige selbst erniedrigen, sich ›freiwillig‹ zu Untertanen machen, sich versklaven – verschleiern – und sich vor dem sogenannt ›Göttlichen‹ in den Staub werfen.
Wieder hören wir den erschreckenden Ruf nach einem starken Mann, einem Führer!
Untersuchungen des deutschen Erziehungswissenschaftlers Benjamin Ortmeyer zeigen, dass das Gefühl von Glücklichsein eine zentrale Rolle bei der Indoktrination von Kindern und Jugendlichen spielt. Ganz bewusst hätten die Nazis versucht, dieses zu kreieren. Das Glücksgefühl ist nachhaltig und wird vom Gehirn gespeichert und ist nur sehr schwer wieder rauszubekommen. Wenn man es schaffe, meint Ortmeyer, Menschen mit falschen politischen Ideen zu indoktrinieren und gleichzeitig Glück und Unfreiheit zu verbinden, dann habe man als Nazi-Propagandist seine Arbeit gut getan.
Die unsägliche letzte Konsequenz des Patriarchats ist Terror und Krieg
»Gesellschaften, deren Kinder und Säuglinge nicht traumatisiert werden,
sondern liebevolle und körperliche Zuwendung erfahren,
sind ausnahmslos psychisch gesund und gewaltlos!«
(James W. Prescott ›Ursprünge von Gewalt‹)
Der bekannte Paläontologe Richard Leakey betont: ›Die Zeit des Aufziehens von Kindern schließt zugleich deren Abhängigkeit von einem Erwachsenen ein, und daraus ergibt sich ohne jede Ausnahme, dass die Grundlage aller sozialen Gruppen unter Primaten die Bindung zwischen Mutter und Kind ist. Diese Bindung begründet die soziale Einheit, auf der alle höheren Gesellschaftsordnungen aufbauen.« (Doris F. Jonas ›Aufstieg und Niedergang weiblicher Macht‹ in ›Weib und Macht‹ 1979, S. 159) Umso tragischer ist die vom Patriarchat geforderte und durchgesetzte frühe Trennung von Mutter und Kind, einem Charakteristikum des Patriarchats. Diese erzwungene Trennung kann die Seele des Kindes derart verletzt haben, dass die Fähigkeit zur Empathie im erwachsenen Mann völlig zerstört ist. Dies führt zu scheinbar unerklärbaren Depressionen, Wut, Hass und dem Wunsch nach Rache (besonders an den Frauen), die sich möglicherweise in Frauenverachtung, Diskriminierung oder Gewalt gegen sie äußert. Diese schmerzlichen, im Körper gespeicherten Gefühle von Angst, Wut, Verlassenheit und Leere versucht der erwachsene Mann zu kompensieren. Er rächt sich – nicht am Verursacher seines Leidens; zum Beispiel rächten sich die Juden nicht an den erbarmungslosen ›starken‹ Deutschen, sondern an den unschuldigen, aber ›schwachen‹, das heißt, den unbewaffneten und friedlichen Palästinensern‹. Im schlimmsten Fall rächen sich Männer durch Terror und Krieg und das barbarische Massakrieren von unschuldigen Menschen, durch erschreckende Verwüstungsgewalt und Zerstörungswut. Das sind einige der Gründe für das scheinbar unerklärbare Wüten der IS-Kämpfer, der Boko-Haram und der anderen Islamisten-Gruppen. Ohne Zweifel treffen ihre Aktionen die Frauen am schlimmsten; sie werden vergewaltigt, ihre Söhne werden zu Mördern oder Opfern, ihre kleinen Kinder traumatisiert und gemordet, ihre Töchter entführt, versklavt und geschändet.
Der Glaube an eine höhere Macht, ob ideologisch, politisch oder religiös verbrämt, macht Männer zu erbarmungslosen Tätern; unempfindlich gegenüber menschlichen Gefühlen, die ihre mörderischen Schreckenstaten feiern und bejubeln.
Kriege werden nicht aus rationalen oder religiösen, sondern aus emotionalen Gründen geführt. Aus Wut, Hass und Rachegefühlen, aus einer Gier nach Macht und Beute, aus Mangel an Mitgefühl, einem Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Beachtung, Größe, Stärke, Prestige, Status und Wichtigkeit – jedenfalls als Folge eines seelischen Defekts, einer Persönlichkeitsstörung, die im frühkindlichen Alter entstanden ist. Und das hat für jeden Krieg, der je geführt wurde, Geltung. Die barbarischsten, schmutzigsten Kriege des 20. Jahrhunderts basierten nicht auf rationalen Gründen, schon gar nicht für den Frieden, wie immer wieder betont wurde, sondern auf Lügen, die den Angreifern den Vorwand zum Beginn der Kriege gaben. So z.B. der Einmarsch in Polen, der Einmarsch in Vietnam und der Einmarsch im Irak. In allen Fällen wurden die Völker von kriegsgeilen Regierungen, von einer Handvoll seelisch kaputter Männer, von Psychopathen, getäuscht. Mit dem Ruf ›für Gott und Vaterland‹ wurden Millionen von Menschen geopfert.
Auch Mohammed zögerte nicht, immer wieder Kriege anzufachen. Wir wissen nicht, wie es um seine Seele bestellt war, sondern nur das, was nach außen sichtbar wurde: »Mohammed führte Kriege zum Ausbau und zur Festigung seiner Macht und versprach den Muslimen die Weltherrschaft. Diese Kriege und das Streben nach der Islamisierung der Welt werden von vielen Muslimen heute als ein Auftrag Gottes verstanden, der auch 1400 Jahre nach dem Tod des Propheten erfüllt werden muss.« (Hamed Abdel-Samad, ›Der islamische Faschismus‹, 2014, S. 127) (s. auch ›Das Patriarchat – die Herrschaft von Gewalt und Zerstörung‹)
Die Absolution für Gewalt gegen Kinder – von Papst Franziskus
›Wohl dem, der deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert‹ (Psalm 137.9).
Das ist der Geist des Patriarchats: Ein Mann, der selbst keine Kinder und keine Ahnung hat von Kindererziehung ratifiziert den Vertrag autoritär-patriarchaler Familien-Politik mit der autoritär-patriarchalen Kirche. Die Erklärung des Papstes, körperliche Züchtigung von Kindern sei in Ordnung – nur solle es mit Würde geschehen, ohne die Kinder zu demütigen – ist alles andere als harmlos.
Ein Kind zu schlagen, demütigt immer, das Kind und den Täter. Der Papstspruch sagt etwas aus über die gewalttätige Erziehung, die er in seiner Kindheit selbst erlebte, was er in einem Interview bestätigte (s.unten). ›Es hat mir nicht geschadet,‹ sagen Erwachsene oft, die in ihrer Kindheit geschlagen wurden. DOCH es hat geschadet, sie verteidigen die Gewalt und geben sie weiter. Erwachsen geworden sind sie empfindungslos für das Leid, das sie Kindern jetzt selbst antun können. Die erlittene Gewalt zerstört jegliche Einfühlsamkeit und jede Vernunft – auch beim Papst! Daran ändert auch nichts, wenn er kleine Kinder küsst. Eine widerliche, heuchlerische Inszenierung, die sich die selbst kinderlos Gebliebenen abgewöhnen sollten! Die medienwirksame Geste erinnert in fataler Weise an die skandalösen sexuellen Übergriffe der Priester.
Die Worte des Papstes sind beängstigend und werden eine katastrophale Wirkung haben. Sie öffnen der Gewalt gegen Kinder Tür und Tor und können jedes mal mit seiner Erlaubnis zum Schlagen relativiert und gerechtfertigt werden. Kleriker erscheinen uns immer mehr als von allen guten Geistern verlassen zu sein.
Der Papst meinte kürzlich, einige Kinder weinten, wenn sie ihn sähen. Er glaubt, sie würden in ihm einen Arzt vermuten, der ihnen eine Spritze verpassen werde. Viel eher spüren aber die Kinder instinktiv, dass dies der ›böse‹ Mann ist, der Erwachsenen erlaubt, sie zu schlagen!
Botschaft des Papstes im Mai 2015:
– »In einem Interview mit der argentinischen Zeitung La Voz del Pueblo sagte der Papst:
– »Ich sage immer: Man soll ein Kind nicht ins Gesicht schlagen, weil das Gesicht heilig ist. Aber zwei oder drei Klapse auf den Hintern schaden nicht«.
Franziskus wurde von seiner Mutter geschlagen – auch darüber berichtet die Zeitung La Voz del Pueblo.
Hier schließt sich der Teufelskreis: Nicht aufgearbeitete erlebte Gewalt
in der Kindheit wird idealisiert und später an die nächste Generation weitergegeben.
Hitler wurde als Kind auch geschlagen und hat dann später Millionen
Menschen umgebracht.
(Auffallend ist, dass beide Männer ihre Sexualität nicht leben. s. Wilhelm Reich)
»Möge es allen friedliebenden Menschen auf dieser Welt gelingen,
einem so gewaltvollen Papst Einhalt zu gebieten.«
(http://netzwerkb.org/2015/05/29/papst-bekraftigt-gewalt-gegen-kinder/)
Gleichzeitig lesen wir: »Papst Franziskus hat Soldaten in einer Botschaft an die europäischen Militärbischöfe die Unterstützung der katholischen Kirche zugesagt. Der Text wurde auszugsweise im „Osservatore Romano“ veröffentlicht.« (petebrosman)
s. auch:
Die Religionen der indoeuropäischen Eroberer
5000 Jahre Patriarchat – eine katastrophale Bilanz
Der erste Krieg der Weltgeschichte
Der patriarchale Göttinnen-Mord
Empört Euch gegen Hass und Gewalt patriarchaler Macht