DIE GROSSEN KULTUREN DER MATRIARCHALEN URZEIT
Die Zerstörung der weltweiten matriarchalen Kulturen begann nach etwa 300’000 Jahren des Bestehens vor ungefähr 5500 Jahren mit den ersten Eroberungen des Nahen Ostens und Europas: Mesopotamiens, Ägyptens und Alt-Europas durch kriegerische Indo-Europäer aus dem Süden des Kaukasus.
Einen umfassenden Überblick über die matriarchalen Stammesgesellschaften in aller Welt verdanken wir der sorgfältigen Arbeit der Protagonistinnen der deutschsprachigen Matriarchatstheorie: Heide Göttner-Abendroth, Marija Gimbutas und Carola Meier-Seethaler und ihren zahlreichen Büchern.
»Als matrizentrische Hochkulturen bezeichne ich Gesellschaftsgebilde, die alle Anzeichen einer Hochkultur tragen und dennoch nicht dem gewohnten Bild von männlichen Herrschaftsstrukturen und kriegerischer Machtentfaltung entsprechen… Dabei ist der Begriff ›Hochkultur‹ an sich ein problematischer und relativer Begriff, der die Tendenz hat, die übrigen Kulturfomen als ›primitiv‹ abzuwerten, und in Abgrenzung von diesen ganz bestimmt Kulturkriterien für sich in Anspruch nimmt. So etwa die Entwicklung der Schrift, die technische Fortgeschrittenheit der Produktion, die Gründung großer Städte oder die Etablierung einer komplexen Staatsorganisation.« (Meier-Seethaler: ›Ursprünge und Befreiungen – Eine dissidente Kulturtheorie‹ 1988, S. 147) Meier-Seethaler erklärt, dass sie im Gegensatz zu Heide Göttner-Abendroth, »die schon sehr früh von ›matriarchalen‹ Hochkulturen sprach, den Ausdruck ›matrizentrische‹ Hochkultur bevorzuge, um damit die weibliche Form der sozialen Organisation von der männlichen Herrschaftsstruktur abzugrenzen«. Jedoch schreibt sie weiter, »handelt es sich ungeachtet der verschiedenen Wortwahl um die gleichen historischen Phänomene.« (ibd.)
»Freiheit herrscht nicht« (Erich Fried)
Aufgrund der in der Ägyptologie verwendeten Bezeichnungen und meiner Überzeugung, dass jede andere Wortwahl die Bedeutung schwächt, bleibe ich selbst bei ›matriarchal‹ und ›Matriarchat‹. Doris Wolf
Die matriarchale Welt wurde einzig für Alt-Europa ausführlicher erforscht und veröffentlicht. Die Forschungen der Archäologin Marija Gimbutas werden hier nur kurz zusammengefasst:
›Die Indo-Europäer und das Ende der matriarchalen Zivilisation Alt-Europas‹